Wenn lind des Waldes Wipfel rauschen,
Und durch die Blätter blinkt der Stern,
Lieg' ich, versenkt in tiefes Lauschen,
In eines Baumes Schatten gern.
Wie Heimathsgruß tönt aus dem Klingen
Dein Name leise mir in's Ohr,
Und aus dem müden Herzen dringen
Die Lieder-Thränen still hervor.
Ein Heil'genbild schnitt in die Rinde
Des Baum's ich Deinen Namen ein,
Versteckt, daß nie die Welt ihn finde,
Nie Menschenaugen ihn entweih'n.
Dir ward ein schönes Loos erlesen:
Um Dich ist Frieden, Lenz und Licht,
Und bin ich nichts auch Dir gewesen,
In Deinem Glück vergiß mich nicht!
Wenn einsam ich im Walde liege,
Der Stunde denkend, da ich schied,
Dann sing' an Deines Kindes Wiege
Des fernen Dichters traurig Lied.
aus: Gedichte von Albert Traeger
Neunte vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Ernst Keil 1873