Schön ist der junge Tag, der golden
Empor auf rothen Flügeln eilt,
Der Sonnenstrahl, der auf der holden,
Verschämten Rose kosend weilt.
Schön ist des Sternes lichter Funken,
Vom linden Nachtwind angehaucht,
Der Falter, der vom Thaue trunken
Im Kelch der Blüthe untertaucht.
Doch Eines nur ist ohne Gleichen:
Was schön gepriesen fern und nah,
Sein eitler Schimmer muß verbleichen
Dem Auge, das Dein Lächeln sah.
aus: Gedichte von Albert Traeger
Neunte vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Ernst Keil 1873