So falte deine Hände in meine Hände ein!

So falte deine Hände in meine Hände ein
Und hauche deine Seele in meine Seele hinein;
Ich will auf meinen Knien dir stille ruh'n zu Füßen,
Will lauschen, wie die Herzen aus ihren Tiefen grüßen.

Die Blumen sind nun schlafen, die Sternlein aufgewacht,
Der Mond spricht seinen Segen zu uns'rer Liebesnacht.
Die Blätter flüstern heimlich bei weichem Kuß der Lüfte,
Als Weihrauch zu uns sendet Jasmin die süßen Düfte.

Die Blumen sind nun schlafen! Du meine schönste Blum',
Du öffnest mir des Herzens geweihtes Heiligthum.
Es steigen heil'ge Engel aus deines Busens Tiefen
Und singen Liebeslieder, die tief im Herzen schliefen.

Und durch die Lieder wehet ein wunderbarer Klang,
Ich kann ihn nie vergessen mein ganzes Leben lang:
"Die Ewigkeit der Liebe und ihre Gottesnähe!"
Ich lausche und dann wieder ich dir in's Auge sehe.

Collection: 
1859

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