1.
Adelmuht mein Licht und schein
und Erquikkung meiner Pein/
was Ich dihr versprochen
wil ich halten steiff und fäst
biß den letzten Lebens Rest
hat der Tod gebrochen.
2.
Dein beliebtes Rosen-Licht
so durch deine Wangen bricht
ist mein bestes Leben;
sage mihr/ o Adelmuht!
wann wiltu dein Rosen-bluht
mihr eins über-geben?
3.
Adelmuht/ ach komm' herzu
und gieb meinem Hertzen Ruh
das sonst muß verschwinden!
Laß mihr doch in süsser Lust
eins von deiner Zukker Brust
Trost und Hülff' empfinden.
4.
Nichtes bin ich üm und an
wenn ich nicht erlangen kan
dein beliebtes Lieben/
sterben muß ich vor der Zeit
wo nicht meinem Hertzeleid
wird ein Zihl beschrieben.
5.
Komm derhalben Adelmuht
und gieb mihr dein Rosen Bluht/
deine Brüst daneben;
übe dich auch für und für
in der keüschen Lust mit mihr
daß wir beide leben.