Reisemorgen

Beginnt noch kaum zu tagen,
Die Sterne löschen aus,
Es rollt mein Reisewagen
Zum Städtchen frisch hinaus.

Zum Thor' hinaus und weiter
Hinauf die Pappelallee -
Schon glänzt im Morgengrauen
Zur Seite mir der See.

Noch Einmal hätt' ich gerne
Das liebe Schloß geseh'n! -
Doch Wald und Hügel hüllet
Der Nebel neidisch Weh'n.

Indeß noch Alles schlummert,
Ist sie gewiß erwacht,
Und hat mit leisen Händen
Das Fenster aufgemacht!

Nun blase laut und helle
Du junger Postillon,
Und fahre von dieser Stelle
Mich nur recht schnell davon!

Collection: 
1864

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  • Ich soll von meiner Reise
    Erzählen dir, mein Kind? -
    Nach alter Dichterweise
    Zur Sache denn geschwind!

    Bei all' den blauen Seen
    Hab' ich an dich gedacht,
    Sah dich als Rose stehen
    In öder Gletscherpracht...

  • Wie muthest du mich wieder an,
    Du Heimat, schön und traut!
    Ist schöner, als ich sagen kann,
    Auch viel, was ich geschaut.

    Gebirg und Hügel, Wald und Stadt -
    Wie Alles so beredt!
    Und jeder Weg und jeder Pfad...

  • Es kommt der Bach mit Rauschen
    Gezogen durch die Nacht,
    Wie lang' ich auch mag lauschen,
    Kein and'rer Ton erwacht.

    So zieht nur Ein Gedanke
    Jetzt durch die Seele mir:
    Daß mich so manche Schranke
    ...

  • Beginnt noch kaum zu tagen,
    Die Sterne löschen aus,
    Es rollt mein Reisewagen
    Zum Städtchen frisch hinaus.

    Zum Thor' hinaus und weiter
    Hinauf die Pappelallee -
    Schon glänzt im Morgengrauen
    Zur Seite mir...

  • Ob ich bleibe? ob ich gehe?
    Ach! wie ist die Wahl so schwer!
    Traulich ist's in deiner Nähe,
    Lockend blickt die Ferne her.

    Sei es denn, wie ich's beschlossen,
    Ehe dich mein Auge sah, -
    Liebe wird im Herzen sprossen,...