Du leibhaftes Stücklein Welt,
Das mein pressender Arm selig umschlossen hält, -
Was sonst auf der Welt ist mein?
Ich trage heim eine Handvoll Ackerkrume,
Sie zerfällt,
Im Glase verwelkt mir die Blume,
Tot ist ein Stück Gestein.
Du aber blühst Leben.
Blut singt durch dich hin, deine Nüstern beben,
Wie ein Vogelchen bange
Schmiegt sich mir in die Hand deine zärtliche Wange,
Deine Lider
Zittern im Licht vor Lust,
Atem der Welt schwebt im wehenden Auf und Nieder
Deiner hauchenden Brust, -
Du lebendiges, winziges Stücklein Welt,
Das mein seliger Arm ewig umschlossen hält!
Aus: Ernst Lissauer Der Strom
Gedichte / Balladen / Gesänge
Verlegt bei Eugen Diederichs Jena 1921
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