Der Abend findet mich allein,
Allein bei dir nur in Gedanken,
Ich möcht' zu dir, möcht' bei dir sein,
Dein Händchen halten, deinen schlanken
Geliebten Leib umspannen, jedes Wort
Und jeden Hauch von deinen Lippen saugen,
Und schau'n und schau'n in deine lieben Augen
In einem fort.
Denn etwas schmerzt mich tief, daß nie,
Im Schwarm der Menschen mir begegnet
Dein Blick in rascher Sympathie
Und still und insgeheim mich segnet.
"Hat dich auch nicht ein Wort von mir verletzt?"
Möcht' ich dich oft mit einem Blicke fragen,
Und oft möcht' ich zu deiner Seele sagen:
Wo bist du jetzt?
(Band 2 S. 118)
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