Was ich von dir nicht weiß und nicht erriet
aus Worten und Gebärden - die noch keiner
gedeutet hat wie ich! - weil ich vermied,
an dir zu rätseln und dich so viel reiner
begriff in deinem Abgeschlossensein,
brach über mich in einem Traum herein:
da sah ich, wie du bist, wenn du dich gibst.
Und deine sanfte Hoheit, wenn du liebst,
war still und spendend über mich geneigt.
Die Schale war ich, die empfängt und schweigt. -
Nun kenn ich dich! Was du mir nie gegeben,
nie geben wirst, ist doch in meinem Leben!
Und ist, - ich stahl nicht, hab es nicht erschlichen! -
als hätte ich's geraubt und wär entwichen,
und straft mich schwer, wie Heiliges ergrimmt,
das freche Hand von seiner Stätte nimmt.
Und ward mir doch gereicht und offenbart,
als meine Seele dalag unbewahrt
und ungewarnt, - und hilflos, tagvergessen
hinnahm, was ihrem Los nicht zugemessen.