Der eifrige starre Winter ist vergangen,
Es regt sich leicht der laue Frühlingswind,
Sein milder Hauch umfächelt meine Wangen,
Ich will den Langentbehrten froh empfangen
Und frage nicht: Woher, du Himmelskind?
Gewürz'ge süße Blumendüfte wehen
Mir hold entgegen in der Frühlingsluft,
Gleichviel, ob nah, ob fern die Blumen stehen,
Ob lang' sie blühen, ob sie bald vergehen,
Ich frage nicht, woher der süße Duft?
Und lieblich auf der Lüfte leichten Wogen
Ertönt von fern ein lockender Gesang,
Nachhallend kommt mir Ton auf Ton gezogen -
Gleichviel, von welchen Lippen er entflogen,
Ich frage nicht, woher der holde Klang?
Im Herzen auch, da regt sich's mild und leise,
Wie Frühlingshauch, wie Sang und Blütenduft,
Ich lausche, wie auf süß bekannte Weise,
Dahingegeben ganz dem Zauberkreise
Und frage nicht, welch' eine Stimme ruft.
Denn einzig Schweigen kann dem Glücke frommen;
Wo eines Schatzes blaue Flamme zückt,
Da wird er schweigend nur der Erd' entnommen,
Bevor das lichte Zeichen noch verglommen -
Drum frage nicht, sonst ist der Schatz entrückt.