Horch! Im sanften Frühlingswehn
Singt im Busch die Nachtigall,
Singt mit wundersüßem Schall,
Und ich kann sie wohl verstehn.
Warum glaubt ihr - flötet sie -
Daß in stiller Dämmerzeit,
All' mein Sang voll Melodie
Nur dem Leid, dem Schmerz geweiht?
Ist nicht unbegrenzt mein Reich,
Leuchten hell nicht Mond und Stern?
Haucht die Luft nicht mild und weich,
Blühn nicht Rosen nah' und fern?
Und der schmelzend holde Klang,
Der dem meinen Antwort giebt,
Ist es nicht des Liebchens Sang,
Ist nicht glücklich, wer da liebt?
Also sang die Nachtigall
Mir im sanften Frühlingswehn -
Und gewiß, der süße Schall
Ist nicht anders zu verstehn.