Du bist's. Du bist Der Eine, der mir hilft.
Du bist der Heiland, der das Heimweh heilt.
Dich suchte ich in allem, was ich sann.
Dich meinte ich mit allem, was ich tat.
Und wenn ich alle Sterne fragen ging:
ich frug sie nur nach Dir. Ich frug nach Haus.
Was sind der Erde Namen gegen Dich!
Ihr Lied versagt im Leid, ihr Wort im Weh.
Es gibt ein Herz im Herzen: das bleibt leer,
wenn nicht Dein Geist das lebensdurst'ge labt,
wenn nicht Dein Wort das wartende betaut.
So vieles lindert. Du erlöst allein.
Wie weinte ich nach weißen Wegen lang,
nach Wegen, die nicht stauben. Da wardst Du
Der Weg, Die Wahrheit und Das Leben mir.
... Und als ich Dich im Glück einmal verlor:
da legtest Du mir linde auf das Leid
und ließest mich ganz langsam aus der Zeit
und aus dem Leben reifen für Dein Reich.
Die stillsten Stunden waren immer Dein.
Und kommt einmal der schattendunkle Tod:
Du bist das Licht und leuchtest mir nach Haus.
aus: "Lichtlein sind wir"
Eine Auslese aus allen Liederbänden
von Karl Ernst Knodt
Jubiläumsausgabe zum 16. Juni 1916
Müller & Fröhlich Verlagsbuchhandlung München