Du brachtest dem der Freude schon Entwöhnten
dein freudig Wesen dar: ein Gastgeschenk,
und Macht ward dir gegeben als sein Dank.
Ein Jahr verging in schönem Sich-Verstehn.
Rückschauend darf ich uns Erprobte nennen.
Wie vieles doch geschah in deinem Zeichen!
Was mich bewegte, ward dir anvertraut,
fast ohne Wort, wie Welle rührt an Welle;
und sich verströmend war es dein und mein. -
Die Macht, der ich mich fügte, gab ich selbst
in deine Hand. Doch manchmal faßt mich Bangen.
Gedenk, was dir verliehn, und bleib, ein Gast,
mir zugetan mit offner Seele, gastlich;
weil du von lichtrer Art als ich. Ein Hort
war mir dein Lächeln. Und so bleib getreu,
daß nie dein Angesicht sich mir verdunkle.
Denn wer mit einem Blick zu trösten weiß,
vermag mit einem Blick auch zu verwunden.
Epistel
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Wir sehn dich ganz im Hellen wandeln,
so schwebend wie auf Wellen wandeln.
Und wie sich jetzt die leisen Töne
zum süßen Lied im Schwellen wandeln,
sehn wir mit Staunen dir zur Seite
die heiligen Gazellen wandeln. -
Die ihr noch in Jugendgluten
flammet, euch sei Ruhm und Rang.
Euch, den Hellen, Hochgemuten,
töne freudvoll mein Gesang.Die Beschwörung eurer Schöne
gibt den Worten Maß und Zucht.
Der ich heilgem Werke fröne,... -
Wenn Gesichte dir zerfließen
und die Schatten sich vereinen,
deine Lieder dich verließen
und die Nacht, ein schwarzes Weinen,
alle Himmel dir verdüstert,
daß die Sterne nicht mehr sind:
wenn dein Beten sich... -
Träum ich auch jede Nacht von dir,
und träum ich dies: du bist noch hier,wird mir kein Trost: denn nie vergißt
mein Traum, daß du gestorben bist.Ich fühle bang, ich darf dir's nicht
...
verraten. - Liebes Angesicht, -
Ich sagte: wir, und sage
nun: ich. Und das ist schwer.
Nach liebevollem Tage
kam Dunkel liebeleer.Du mußtest talwärts gehen,
entschwandest meinem Blick.
Was immer uns geschehen,
war einiges Geschick....