Präludium

In der Jugend heitrem Glanze,
mit Gebärden flink und zier,
regst du dich in leichtem Tanze,
zeigst dich allen, zeigst dich mir.

Kind, wie deine Schritte schweben,
wie dein Auge loht und lacht!
Weckest mich zu neuem Leben,
mich gemahnend meiner Macht:

daß ich nicht mehr länger säume,
da mein Herz ja schon begann.
Ein Gebieter meiner Träume,
schau ich deine Schönheit an.

Collection: 
1990

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Wir sehn dich ganz im Hellen wandeln,
so schwebend wie auf Wellen wandeln.
Und wie sich jetzt die leisen Töne
zum süßen Lied im Schwellen wandeln,
sehn wir mit Staunen dir zur Seite
die heiligen Gazellen wandeln.

Die ihr noch in Jugendgluten
flammet, euch sei Ruhm und Rang.
Euch, den Hellen, Hochgemuten,
töne freudvoll mein Gesang.

Die Beschwörung eurer Schöne
gibt den Worten Maß und Zucht.
Der ich heilgem Werke fröne,...

Wenn Gesichte dir zerfließen
und die Schatten sich vereinen,
deine Lieder dich verließen
und die Nacht, ein schwarzes Weinen,
alle Himmel dir verdüstert,
daß die Sterne nicht mehr sind:
wenn dein Beten sich...

Träum ich auch jede Nacht von dir,
und träum ich dies: du bist noch hier,

wird mir kein Trost: denn nie vergißt
mein Traum, daß du gestorben bist.

Ich fühle bang, ich darf dir's nicht
verraten. - Liebes Angesicht,

...

Ich sagte: wir, und sage
nun: ich. Und das ist schwer.
Nach liebevollem Tage
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Du mußtest talwärts gehen,
entschwandest meinem Blick.
Was immer uns geschehen,
war einiges Geschick....