1.
Ich zweiffle nicht/ ich gläub es dier/
Daß ich in deinem Hertzen/
Indessen gibstu gleichwol mier/
Nur Schmertzen über Schmertzen.
Ich bin beliebt/
Und doch betrübt/
Weil mir das Glücke das nicht gibt/
Mit dier in Ruh zu schertzen.
2.
Man schreibet von dem Tantalus/
Daß er im Fluße stehe/
Und daß er neben ihm im Fluß
Auch gute Früchte sehe/
Dabey er doch/
So lang und noch/
O übergrosses Höllen-Joch
Durch Hungr und Durst vergehe.
3.
Ich Celadon bin Tantalus/
Der ich dich täglich sehe/
Ja der ich bey dem Nectar-Fluß/
Und bald darinnen stehe/
Darbey ich doch/
So lang und noch/
O übergrosses Liebe-Joch!
In Brunst zu Grunde gehe.
4.
Ach daß dich mier das Glücke wolt
An meine Seite geben/
Weil du mier je so hertzlich hold/
In Ruh mit dier zu leben!
Die gantze Welt/
Und all ihr Geldt/
Und was sich mehr in ihr enthält/
Wär alles nichts darneben. (pdf. S. 75f)