I.
Ein Pantheon zu bauen dient das Wort als Stein und Ziegel Dir,
Es hielt ein Gott das ew'ge Buch der Schönheit vor als Spiegel Dir.
Schon lebend klopftest Du an's Thor des Paradieses und es sprang
Dem lebend schon Vergötterten der diamant'ne Riegel Dir.
Auf Deinem Herd flammt heil'ge Gluth, du nährtest sie als Alchimist,
Und sieh, was Schlacke war, entströmt als reinstes Gold dem Tiegel Dir.
Es war Dein Tod ein Raub, den an der Welt beging der Götter Neid,
Weil sie im Irrthum auf die Stirn gedrückt der Gleichheit Spiegel Dir.
II.
Hafis, Allseitiger! Bald lehnst Du Dich auf Rebenhügeln hin,
Schickst Lob des Wein's und Schenken auf liebtrunk'nen
Rausches Flügeln hin.
Dann wieder spiegelst Du die Welt in Deiner Liebe Meeresschooß,
Stürmst das Gespann der Leidenschaft, ein Gott, mit losen Zügeln hin.
Der Sturm verhallt, da naht der Witz. Nun wehe Deiner Feinde Schaar!
Getroffen sinkt sie rechts und links von Deines Witzes Prügeln hin.
Das Leben reicht den Becher Dir, Du schlingest Rosen d'rum und lebst
Das Leben wirklich bringst es nicht mit Schmachten und mit Klügeln hin.
So strahlst Du durch die Ewigkeit; es trägt Dich der Vollendung Roß,
Der größte Deiner Jünger reicht kaum bis zu Deinen Bügeln hin.