Du liebtest mich, ich hab' es wohl gewußt,
Im treusten Auge hab' ich's oft gelesen, -
Und doch, wie selig ich darob gewesen,
Ich schwieg und schloß es tief in meine Brust.
Es zog ein Sturm ob meinem Haupte hin,
Du warst der Gott, der seine Wuth beschworen:
Und doch hab' ich in ihm Dein Bild verloren,
Und fühle, daß ich kalt geworden bin.
Ja kalt! So geht's mit jedes Wetters Braus;
Den schönsten Baum stürzt er zuerst in Splittern.
Kalt, eisig kalt! Jetzt macht mich nichts mehr zittern, -
Doch auch mit meinem Lieben ist es aus.
Es ward zu einem Leichenstein mein Herz,
D'rauf soll der Wand'rer Deinen Namen lesen,
Und daß sein Klang mir mehr Musik gewesen
Wie Lerchenlied und Nachtigallenscherz.
Nicht zürne d'rum; und hab' ich je verkannt
Dein schönes Herz, so wirst Du es vergeben,
Erwägst Du, daß ein Mensch Dir war ergeben,
Der, eh' Du kamst, von Freundschaft nichts gekannt.
Und mehr noch: meine Jugend ist dahin,
Ich fühle schauernd Wahn um Wahn zerstieben, -
Und niemals, niemals werd' ich wieder lieben,
Seit ich sogar für Dich erkaltet bin.