Wie die Stunden rennen
Mir an ihrer Seit,
Auf der Zunge brennen
Lieb und Heimlichkeit;
Soll ich ihr bekennen,
Was im Herzen brennt?
Und wie soll ich nennen,
Was sie noch nicht kennt?
Herz sei doch zufrieden
Sie still anzusehn,
Würden wir geschieden
Müßtest du vergehn;
Schweige, noch hienieden
Ward es nicht so schön,
Daß in selgem Frieden
Zweie sich ansehn.
Wie die Stunden schleichen
Fern von ihr verbracht,
Gib ein einzig Zeichen
Sternenhelle Nacht,
Gib ein einzig Zeichen
Ob sie wiederliebt,
Frühling soll verstreichen
Und kein Zeichen gibt.
Und die Sterne lachen
Mich zum Hohne an,
Und der Mondennachen
Mir nicht helfen kann,
Ruhlos treibt der Nachen
Durch die Sterne hin,
Schiffer, du mußt wachen,
Schlafen wär Gewinn
Denn ich könnte träumen
Diese Welt so schön,
Säh zu selgen Räumen
In der Nacht Getön
Nachtigall auf Bäumen,
Dich versteh ich nun,
Willst das Feld nicht räumen,
Kannst darin nicht ruhn!
Ja die Welt wird öde,
Ja die Welt wird leer,
Morgengold so schnöde
Drückt mein Auge schwer,
Was beim Abendröten
Schien gewitternd her,
Noch beim Morgenröten
Macht die Luft so schwer.
Und ich saug mit Listen
Diese Schwüle ein
Mich ganz zu vergiften
In dem Feuerwein,
Will als Blitzstrahl rüsten
Mich mit Trotzes Schein,
Doch aus allen Lüften
Mehrt sich meine Pein
Meine Tränen rinnen,
Halte sie nicht mehr,
Wer kann es ersinnen,
Wo sie kommen her?
Kann ich mich besinnen,
Wo sie fließen hin,
Wenn mit leichten Sinnen
Ich bei ihr bald bin!