Mel.: Wem Gott will rechte Gunst erweisen
Ja Frühling, schön bist du und lieblich,
Voll Blütenduft und Wonn' und Licht;
Doch gehet weit mir über alles
Ein liebes Menschenangesicht.
Ich grüß euch traut, ihr zarten Blumen,
In welchen sich der Himmel malt;
Doch schöner ist ein Menschenauge,
Aus dem mir Lieb' entgegenstrahlt.
Und mehr als alles, was die Erde
In jedem Frühling lieblich schmückt,
Ich eine Menschenhand doch liebe,
Die sanft und warm die meine drückt.
Froh lausch ich, wie vor meinem Fenster
Im Lindenbaum das Vöglein singt;
Doch eine liebe Menschenstimme
Mir tiefer in die Seele dringt.
Du reicher Frühling, streuest Gaben
Mit vollen Händen allerwärts,
Doch voller ist und segensreicher
Ein liebes frommes Menschenherz;
Ein Herz, in welches JEsu Liebe
Und GOttes Friede sich ergießt,
Ein Herz, an dem sich's wohl läßt ruhen,
Weil es den Himmel in sich schließt.
Ich kenne nichts, das bitt'rer klinget,
Als wie das kleine Wort: "allein!"
Und süßer ist mir nichts zu sagen,
Als: "du bist mein und ich bin dein!"