Maria

  (Nach dem Holländischen)

Der Heimath fern, der Heimath nah,
Allorten muß ich träumen,
Wie ich Maria schlafend sah,
Beschirmt von grünen Bäumen.
Die Nachtigall im nahen Strauch
Sang sehnendes Verlangen;
Es küßte leis' des Zephyrs Hauch
Die Rosen ihrer Wangen. -

Doch kennt sie keinen andern Gruß
Von sehnendem Verlangen?
Und küßte nur des Zephyrs Kuß
Die Rosen ihrer Wangen?
Nur sie! – du fragst? du sahest nicht
Die Reizende erwachen,
Erröthen leicht ihr Angesicht
Und ihre Aeuglein lachen!

Collection: 
1859

More from Poet

  •  
    Du thatest so spröde und sah'st zur Erd'
    Und blicktest durch's Fenster in's Grün hinein:
    O glaub' mir! dein Herze ist schlecht bewehrt,
    Hüte dich! hüte dich! Jungfräulein.

    Ja – wenn ich nicht wüßte, wie leis' und sacht...

  • Du schönes Kind! die du am Altar kniest,
    Die Liebe suchest und das Leben fliehst,
    O mög' dein Gott dir seinen Frieden schenken!

    O mög' sich still in des Gemüthes Welt
    Herab vom hohen, hehren Himmelszelt
    Der ew'ge Strahl der...

  •   
    Du hieltest mich so fest, so traut umschlungen;
    Es ruhte, ach, so selig Brust an Brust;
    Da hab' ich dir, da hast du mir gesungen
    Viel tausend Lieder voll von Liebeslust.

    Sie sind vom Herzen in das Herz geklungen,...

  •  
    Du bist mir viel gewesen;
    In deinem dunklen Blick
    Hab' lange ich gelesen
    Mein froh und trüb' Geschick.

    Bin ich mit dir gemeinsam,
    Die Seele selig ist -
    So fühl' ich, bin ich einsam,
    Daß du...

  •    
    Die Wange läßt die Wange nicht;
    Es läßt nicht Mund von Mund,
    Und ach! es läßt sich lange nicht,
    Was ein's in Herzens Grund.

    Möcht' bei dir weilen immerdar; -
    Dich schauen selig an! -
    Bei Gott...