Lied der Kriegsfreiwilligen

Meinem Bruder Hans

Brüder, laßt uns Arm in Arm
In den Kampf marschieren!
Schlägt der Trommler schon Alarm
Fremdesten Quartieren.
West- und östlich glüht der Brand,
Sternenschrift im Dunkeln
Läßt die Worte funkeln:
Freies deutsches Land!
Hebt die Hand empor:
Kriegsfreiwillige vor!

Schwestern, denkt an uns zurück,
Wie wir selig waren
Und der Jugend leichtes Glück
Träumerisch erfahren.
Wenn sich’s nun zum Kampf gewandt:
Mädchen, eure Ehre
Schützen die Gewehre
Hoch in unsrer Hand!
Hebt das Herz empor:
Kriegsfreiwillige vor!

Brüder, schlägt dann früh genug
Meine graue Stunde,
Deckt mir deutsches Fahnentuch
Auf die Todeswunde.
Gebt mir einmal noch die Hand –
Letzter Schrei im Dunkeln
Soll wie Sonne funkeln:
Freies deutsches Land!
Hebt das Schwert empor:
Kriegsfreiwillige vor!

Collection: 
1916

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Mir sind die Frauen fremd,
Ich hasse ihre Schritte.
Ich wünschte, daß ich ganz
In mich entglitte.

Nur ich bin in der Welt,
Nur ich geschlechtlich einsam.
Ein Brunnen, der in sich fällt,
Eine Brücke, zweiufergemeinsam.

Zu Amsterdam bin ich geboren,
meine Mutter war ein Mädchen ums Geld.
Mein Vater hat ihr die Ehe geschworen,
war aber weit gefehlt.

In einer dunklen Gasse,
sah ich zum erstenmal das Sonnenlicht.
Ich wollte es mit meinen Händen fassen,
und konnt...

          

Der See wirft Wellen
aber nicht aus sich
ihn peitscht
– der Wind.

Die liebliche Libelle!
Sie liebt und wird geliebt
im Fluge.

Immergrün
steht die Tanne.
Der Ahorn steht schon
nimmer grün.

(Nach Adam Mickiewicz)

Wenn ich nach Sibirien trotte,
Muß ich schwer in Ketten karren;
Doch mit der versoffnen Rotte
Will ich schuften ... für den Zaren.

In den Minen will ich denken:
Dieses Erz, das wir hier fahren,
Dieses Eisen, das wir...

Wir Pioniere bauen schön die Brücken,
Damit Soldate und kanoner drüberrücken.
Wir schleppen Balken viel und haben großen Schweiß.
Des Kaisers Dank ist unser Preis. – Valleri.

Doch nach der Arbeit wriggeln wir,
Vertrinken manchen Nickel Bier.
Das...