Geduld und unerschrockner Mut
Beseelen mein getreues Blut,
Ich fürcht mich nicht zu sterben.
Der Himmel kostet Leiden hier,
Ich leide froh, kann ich von dir
Mir einen Blick erwerben.
Nur du verdienst beglückt zu sein,
Drum will ich gerne Gram und Pein
In meine Brust verschließen.
Den Tränen will ich wiederstehn,
Du Engel sollst sie nimmer sehn
Auf meine Wangen fließen.
Ach traue deutscher Redlichkeit,
Die sich zu deinem Dienste weiht,
Und willst du sie belohnen,
So müsse Tag und Nacht der Schmerz
Dir fremde sein und Lust und Scherz
Dein schönes Herz bewohnen.
Alsdann mein Kind ist alles gut,
Alsdann so mag mein junges Blut
Für dich die Erde färben.
Es ist mir sonst nichts fürchterlich
Als dich betrübt zu sehen, dich!
Viel sanfter tuts zu sterben.
Drum fleh ich, heitre dein Gesicht,
Ich scheue Höll und Himmel nicht,
Bleibt mir dein Auge offen.
Wenn du vergnügt und glücklich bist,
Und stünd ich auf dem Richtgerüst,
Dann ist mein Ziel getroffen.
Und wär ich in der Sklaverei,
Und hätte nur den Trost dabei,
Für dich, für dich zu leiden;
Und wär ich jenseits überm Meer
Und wüst, daß Clephchen glücklich wär,
Doch wär ich zu beneiden.
Nur sie, nur sie muß glücklich sein,
Nur sie, nur sie verdients allein;
Und gieng die Welt zu Grunde,
Ich selber mit - o wie so schön
Würd ich alsdann zu Grunde gehn.
Schlag bald, du schöne Stunde!