Dirne bin ich in Cestius' Haus und ich locke die Fremden
seitlichen Blicks und mit Lächeln und schaukelndem Schritt.
Dirne bin ich in Cestius' Haus und ich trage mein Stirnband
stolzer als wäre sein Gelb - Gold des cäsarischen Reifs.
Dirne bin ich in Cestius' Haus und um wen'ge Sesterzen
schließest du - Fremder, mich auf, als einen Schatzschrein der Lust.
Dirne bin ich in Cestius' Haus und doch kaufst du nur Lust dir.
Fausta niemals. - Denn Fausta verschenkt sich nur selbst.
Aus: Alma Johanna Koenig Liebesgedichte
F. G. Speidel'sche Verlagsbuchhandlung Wien und Leipzig 1930