Es tut wohl weh ...

Wohl tut es weh, ein Kind gestorben wissen,
Doch größer Leiden ist, es sterben sehn;
Ernsthaft doch still, das Herz von Gram zerrissen,
An seinem Krankenbettchen tröstend stehn.

Und lächeln müssen, bis das Sein geschwunden,
Und Todesfrieden sein Gesicht verklärt -
Begreifst Du, was ich kummervoll empfunden,
Da Deine Seele mir sich abgekehrt?

Collection: 
1908

More from Poet

Aus des Glückes
Prunkvoll reichem,
Rings mit tausend
Bildern geschmücktem
Taumelpokale
Tat ich den ersten
Lechzenden Zug.
Und zum ersten Male
Ist nun ein lieber
Traum...

Und als ich müde ward: Durch stäte Not,
Durch fruchtlos Kämpfen müd' und fast verbittert,
Erschienst mir Du, Du spätes Morgenrot,
Das tauend ein vergletschert Herz umwittert;
Und meiner Tage bester ging mir auf,
Da sprach...

Nach rechtem Glück? Ich hab es nie genossen.
Die Türe selbst, durch die ein Lichtstrahl brach
In meines Lebens Nacht, ward jäh geschlossen.

Den jungen Stolz, den sie mir einst verargt,
Ich sah ihn wund zum Tode auf der Bahre,...

Wohl tut es weh, ein Kind gestorben wissen,
Doch größer Leiden ist, es sterben sehn;
Ernsthaft doch still, das Herz von Gram zerrissen,
An seinem Krankenbettchen tröstend stehn.

Und lächeln müssen, bis das Sein geschwunden,...

Fortgegangen bist Du
Ohne Abschiedsgruß.
Ahntest nicht, wie Deiner
Stets ich denken muß.

Daß mein Herz vor Sehnsucht
Nach der Fernen schwillt,
Daß vor meiner Seele
Allstund steht Dein Bild.

...