Ein Sonettenkranz

Tönende Weisen, der Liebe gesungen,
Blüten, zum Kranze harmonisch verschlungen.

I.
Wenn sich ein Herz dem Herzen engverbunden,
Welch hohes Glück! In Himmelsregionen,
Ins Paradies, wo ew'ge Götter thronen,
Hebt Liebe den empor zu süßen Stunden,

Der ihre Macht in tiefster Brust empfunden.
Aus Wunderblüten luft'ger Illusionen,
Lichtglanzerfüllt, die herrlichste der Kronen
Wird ihm ums Haupt von Feenhand gewunden.

Er träumt von Glück, von Wonne, nicht zu schildern,
Träumt, daß ihn sanft der weiche Arm umschlinge
Der Liebsten, die ihm liebevoll ergeben.

Gefesselt hält er sie mit gold'nem Ringe,
Er träumt's, und in des Traumes holden Bildern
Gewinnet höhern, neuen Wert das Leben.

Collection: 
1898

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