1.
Was hilffts / daß meine lust
Stets in gedancken spielet?
Und deine liljen brust
Im traume küst und fühlet?
Die nacht giebt unserm wahn
Viel tausend süsse stunden /
Und wenn der tag bricht an /
Ist alles schon verschwunden.
2.
Ein ungemeine freud
Durchdringet marck und glieder;
Bin ich zur ruh bereit
So kommstu / schönste / wieder /
Und bringst der liebe trost
In schaalen von jesminen /
Greif ich denn nach der kost /
So bistu nur erschienen.
3.
Es ist nur schatten-spiel
Von traum und phantaseyen /
Und wenn die liebe will
Die lust mit lust verneuen /
So muß das liebe paar /
Den traum als traum verlachen /
Und in der that selbst wahr /
Was man geträumet machen.
(Theil 4 S. 120-121)