An den Mond

An den Mond

Silbermond, mit mildem Scheine
Wandelst du am Himmelszelt,
Sanfter Tröster aller Zeiten,
Bote du der Liebeswelt!

Schauest sie, die einsam trauernd,
Sehnend blickt zu dir empor.
Schauest ihn in weiter Ferne,
Der auf ewig sie verlor!

Sag' von Allem, was du schautest,
Weise, schonend, nur Ein Wort:
Sage nicht von ihren Thränen:
Sag' ihm: "Friedlich lebt sie dort!"

Collection: 
1888

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Du

Du bist der Frühling meines Lebens,
Das Mondlicht meiner öden Nacht:
Du, - was das Leben werth des Lebens,
Und dieses Leben selig macht.

Du hast mich angekettet,
An dich, für alle Zeit!
Nichts hab ich mir gerettet:
Bin dein in Ewigkeit.

Die Liebe, die viel heiße,
O nimm sie weg von mir!
Ach, selbst den Bann zerreiße: -
Errette mich: von...

Sommernacht lag ausgebreitet
Über Fluren, Wald und Hain.
Sinnend saßen wir zusammen,
Tiefe Stille wob uns ein!

Sehnend trank ich deine Blicke,
Bis mein Sinn in dir ertrank,
Und mein Herz zum tiefen Grunde...

O Herz, gieb endlich dich dem tiefen Frieden
Da du in dir die tiefe Liebe trägst.
Wie magst in bangem Schmerz du dich verzehren
Da du im Schatten ew'ger Ruhe schlägst!? -

Die ewige Liebe, Quell der ewigen Ruhe,
Mag wohl dem...

O laß mich ruhn in deiner Liebe,
Wie eine Thräne, die die Nacht geweint,
Hinsterbend ruht im Kelch der Rose,
Wann licht die Morgensonne scheint.

O nimm mit deinen glüh'nden Strahlen
Mich aus dir selber ewig dir dahin,...