Das Lied des Postillon

Horch, horch den schmetternd hellen Ton
In aller Früh,
Gewiß, das ist der Postillon,
Trara, Trari!
Es hat's gehört im Jägerhaus
Das schöne Kind,
Und eilt zum Blumenfenster hin
Geschwind, geschwind.

Wie da zum Sims sein Haupt sich neigt,
So tief hinab,
Da kommt es schon den Berg herauf,
Trab, trab, trab, trab.
Und kaum der Postillon die Maid
Am Fenster sieht,
Stimmt er auf seinem Horne an
Ein herzig Lied.

Das Liedchen, das sie gestern sang
Im Abendschein,
Als sie am Rosenhage saß
So ganz allein.
Die Liebe trug es durch den Wald,
Weit fort, weit fort,
Im Posthorn bringt sie's nun zurück,
An seinen Heimathort.

Collection: 
1882

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