Das Herz und die Seele

Von ihm getrennet, soll ich schlagen
Ach! welch ein Schmerz!
Kann soviel Leiden wohl ertragen
Ein menschlich Herz!

"Leicht kannst du deinen Gram besiegen
Durch meine Macht.
Komm daß empor ans Licht
Aus dunkler Nacht wir fliegen!"

Ach, wenn mich nicht gefesselt hätte
Der Trennung Qual!
Mich schmiedet ihre Eisenkette
An's Jammerthal!

"Wie schnell zerreiß ich solche Bande
Mit Götterlust; - -
Ich trage dich vom fernsten Lande
An seine Brust."

O Himmel! welch ein neues Leben
Regt sich in mir
Voll Wonne kann ich frei nun schweben
Zu ihm mit dir!

aus: Briefwechsel zwischen Carl Maria von Weber
und Thaddäus Susan
(Im Anhang: Gedichte von Friederike Susan,
Thaddäus Susan Leben und künstlerisches Wirken,
Friederike Susan Leben und künstlerisches Wirken)
Blätter des Gedenkens zusammengestellt
von Friedrich Susan dem Urenkel
Im Selbstverlag Wien 1986

Collection: 
1847

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den 13. Juli 1814

O Flöte der himmlischen Sprache!
Du hast aus dem Traum mich geweckt,
Dein Lispeln sprach leise: Erwache;
Die Stunde des Glückes dir schlägt!

O Flöte! da hob ich zum Himmel
Den Tränen beperleten...

An Carl Maria von Weber
den 25. November 1811

Wie schön ist dieses Leben,
Wenn an der treuen Hand
Des Freundes wir entschweben
Dem dunkeln Sorgenland!

Wenn er die zarte Blüthe
Der Weisheit mit...

Nach einem musikalischen Feste am 5. November 1810

Der Gefühle Zauber - Harmonien
Sie dringen schmeichelnd noch in meine Brust;
Ich fühle noch der Thränen heißes Glühen,
Die mir entlockte ihre Himmelslust.

In...

An Carl Maria von Weber

Es tritt, die Brust voll kindlichen Vertrauen
Mit heitren Sinn der Künstler in die Welt;
Das Götterbild, das seinen Busen schwellt,
Er hofft entzückt es überall zu schauen.

Doch sieht er bald...

O holder Stern!
Dich grüßt so gern
Der Wonneblick der Guten wieder!
Beim frohen Mahl
Winkt hold dein Strahl
Die Ruhe sanft von Himmel nieder.

Dein Silberschein
Verdrängt die Pein
Des Tages...