• Zweiter Teil

    Die Liebe sei ewiger Durst.
    Darauf müßte die Freundschaft bedacht sein.
    Und, etwa wie Leberwurst,
    Immer neu anders gemacht sein.

    Damit man's nicht überkriegt.
    Wer einmal den Kanal
    Überfliegt,...

  • Ich habe einen Frisiersalon.
    Komm mit. Dort wollen wir knutschen.
    Ich wollte, ich wäre ein Malzbonbon
    Und du, du würdest mich lutschen.

    Wir geben dem Lehrbub den Nachmittag frei
    Und schreiben »Geschlossen bis sieben«.
    Ich habe Rotwein im Laden und drei
    Dicke Roßhaarsäcke zum Lieben....

  • (1928)

    Ich kann dir alles verzeihn.
    Aber du mußt mir die Freiheit lassen,
    Mich nicht mehr mit dir zu befassen.
    Sächsische Quengelein,
    Auch wenn man ihrer nur träumt,
    Sind etwas, womit man die Zeit versäumt.

    Du...

  • Sie sprangen aus rasender Eisenbahn
    Und haben sich gar nicht weh getan.

    Sie wanderten über Geleise,
    Und wenn ein Zug sie überfuhr,
    Dann knirschte nichts. Sie lachten nur.
    Und weiter ging die Reise.

    Sie schritten durch eine steinerne Wand,
    Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand,...

  • Aus

    Nun geh ich stumm an dem vorbei,
    Wo wir einst glücklich waren,
    Und träume vor mich hin: Es sei
    Alles wie vor zwei Jahren.

    Und du bist schön, und du bist gut
    Und hast so hohe Beine.
    Mir wird so loreley zumut,
    Und ich bin doch nicht Heine.

    Ich klappe meine Träume zu...

  • Ein kleiner Spuk durch die Dampfheizung ging.
    Keine Uhr war aufgezogen.
    Ein zu früh geborener Schmetterling
    Kam auf das Schachbrett geflogen.

    Es ging ein Blumenvasenblau
    Mit der Sonne wie eine Schnecke.
    Ich liebe Gott und meine Frau,
    Meine Wohnung und meine Decke.
    ...

  • Ich weiß nicht genau,
    Warum ich so oft an die bleiche Frau
    Mit der weißen Reiherfeder denke,
    Mich immer in den Gedanken versenke:
    Wie könnte es werden, wie würde es sein,
    Wäre sie dein. – –
    Ich weiß es nicht und frage vergebens.
    Sie ist auf dem bunten Wege des Lebens
    Irgendwo still mir...

  • Ja – – ja! – – ja!! – – ja!!! – –
    Du hast so süße Höschen.
    Nun sind wir allein. Und es ist Nacht.
    Ach hätte ich dir doch ein Röschen
    Mitgebracht.
    (Band 2 S. 40)
    _____

  • Darf ich dir meine liebe Freundin bringen,
    Dir, meiner allerliebsten Frau?
    Der Himmel ist in dem Moment ganz blau.
    Tausend durchsichtige Nachtigallen singen.

    Oh, laß kein Wölkchen auf und bring kein Schweigen.
    Laß meine Freundin sich nicht tief verneigen.
    Gib deine Hand!

    Ich...

  • Wink wink. Auf Wiedersehn!
    Ausnand ist nicht Vergehn.
    Wie Lokomotivenrauch
    Wildweich zerstiebt – –
    Dereinst doch, noch, auch ohne Hauch,
    Liebt sich, was wirklich sich liebt.

    Jetzt ist es Nachmittag.
    Horch! – Klingt's wie tote Lieder?
    Klingt es wie Trauertrommelschlag?...