• Wie ich bei dir gelegen
    Habe im Bett, weißt du es noch?
    Weißt du noch, wie verwegen
    Die Lust uns stand? Und wie es roch?

    Und all die seidenen Kissen
    Gehörten deinem Mann.
    Doch uns schlug kein Gewissen.
    Gott weiß, wie redlich untreu
    Man sein kann.

    Weißt du...

  • Als Reiter die Steppe durchjagen –
    Wandern in Schritten, ersungen aus gleichem Gefühl,
    Oder mit Kühnheit gespannt den Wagen
    Lenkend durch Gefahren und Straßengewühl –
    Mit der Schaukel hinauf und hernieder,
    Treibend im Boote über die Wellen gewiegt,
    Mit dem Schlitten zu Tal. Und dann wieder
    Auf, wie die...

  • Ja, ja! – Ich weiß. – Du weißt. –
    Vor neunundzwanzig Jahren –
    Wie zärtlich grün wir waren! –
    Damals. – Wie dankbar dreist! –
    Und brauchte gar nicht mal am Rhein –
    Es konnte irgend anderswo,
    Vor schwarzen Mauern und auf Stroh
    Gewesen sein. –
    Weil wir doch wir, und weil wir so –
    So...

  • Der du meine Wege mit mir gehst,
    Jede Laune meiner Wimper spürst,
    Meine Schlechtigkeiten duldest und verstehst – –.
    Weißt du wohl, wie heiß du oft mich rührst?

    Wenn ich tot bin, darfst du gar nicht trauern.
    Meine Liebe wird mich überdauern
    Und in fremden Kleidern dir begegnen
    Und dich segnen...

  • Nun ich wie gestorben bin
    Und wurde ein Engelein,
    Fliege ich über dein Wohnhaus hin.
    Häuschen klein.

    Die du als Witwe wieder umworben
    Sein magst,
    Da ich doch schon verstorben
    Bin –. Was du wohl sagst?
    Ob du gefaßt bist oder klagst?

    Oder ob dein Humor...

  • Mir ist, als bräch aus meinem Herz
    Ein Strom durchglühter Lavafluten.
    Ach wüßtest du, wie hinter Scherz
    So oft die tiefsten Wunden bluten.

    Wenn ich mit Lachen von dir schied,
    Wie Blütengelb war das zerstäubt,
    Und wilder klang das wilde Lied,
    Das deine Heiterkeit betäubt.
    ...

  • Es ließe sich alles versöhnen,
    Wenn keine Rechenkunst es will.
    In einer schönen,
    Ganz neuen und scheuen
    Stunde spricht ein Bereuen
    So mutig still.

    Es kann ein ergreifend Gedicht
    Werden, das kurze Leben,
    Wenn ein Vergeben
    Aus Frömmigkeit schlicht
    Sein...

  • Über die Knie
    Unter ein Röckchen zu schaun – –
    Wenn sie doch das und die
    Haben, die schönen Fraun!

    Über einen öffnenden Saum
    In Täler zwischen Brüstchen
    Darf Blick wie stiller Traum
    Stürzen sein Lüstchen.

    Sollen doch Frauen auch
    So blicken, – nicht...

  • Die Zimmermädchen der Hotels,
    Die meine Betten schlagen und dann glätten,
    Ach wenn sie doch ein wenig Ahnung hätten
    Vom Unterschiede zwischen Polster und Fels.

    Ach wüßtet ihr, wie süß ihr für mich ausseht
    Im Arbeitskleid, ihr Engel der Hotels!

    Wenn wirklich eine heimlich mit mir ausgeht,...

  • Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
    Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
    Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
    Wenn der Magen verdaut.

    Man sollte kurz vorm Schlafengehen
    Nichts essen. Auch war ich gestern bezecht.
    Doch warum träume ich immer nur schlecht,
    Nie gut. Das kann ich nicht...