• Stille Glut nach wilden Bränden.
    Stetig du nach hundert Frauen.
    Laß mich deinen guten Händen
    meine Tage anvertrauen.
    Will von Kämpfen und von Plagen
    unter deiner Pflege rasten,
    und ich will getreulich tragen
    auch die Hälfte deiner Lasten.
    Hunderttausend sterben, leiden;
    Menschen...

  • Wir schwiegen nebeneinanderher, -
    um uns erstarb die graue Nacht,
    der Nächte eine - bleich und schwer,
    die ich so oft mit dir durchwacht.
    Mein Sinnen hing an deiner Qual. -
    Du fühltest, wie ich um dich litt.
    Lau ging ein Wind, und öd und fahl
    klang unser leidgedämpfter Schritt.
    Ich fühlte...

  • Meine Augen trinken deine Blicke. -
    Meine Seele weiß von deinem Fühlen.
    Daß die schwere Nacht aus ihrem schwülen
    Drücken kuppelnd einen Stern doch schicke! -
    Meine Hände tasten nach deiner Sucht. -
    Meine Lippen küssen deine Glut. -
    Hörst du des heulenden Nachtsturms Flucht? -
    Siehst du das Mondauge...

  • Willst du mich höhnen, daß in meiner Qual
    ich zu dir floh?
    O wüßt' ich doch, ob irgendwo
    ich weinen - weinen könnt' einmal!
    Nennst du es Liebe, daß in rohen Nächten
    du deine Arme um mich schlangst?
    Den Hals mir würgtest in den wilden Flechten -
    und mir medusengeile Lieder sangst? -
    Wenn du...

  • Nun endlich stehst du weiß und nackt
    vor süßen Sünden zitternd hier -
    und meines Pulsschlags wilder Takt
    schlägt rasend an die Sinne dir.
    Und meine Augen halten dich
    wie straffe Seile fest umspannt. -
    In meinen Willen hab' ich dich
    nach langem Werben nun gebannt.
    Dein Weinen schürt die Fibern...

  • Mein Blut ist heiß; mein Herz schlägt toll;
    mein Hirn ist wogenden Weines voll. -
    Auf der Brust der bohrende, schrille Druck;
    auf der Zunge der letzte süße Schluck. -
    Nun heim! - Im weichen Kissen vergessen,
    was mir Wein und Rausch aus dem Herzen pressen. -
    Vergessen - vergessen! Nur Liebe erstickt
    das...

  • Sonntagmorgen, Sabbathstille,
    O du milder Friedensgruß!
    Ich empfinde sel'ges Ahnen,
    Fühle Gottes Gnadenkuß.
    Aus dem Aether blau und sonnig
    Träuft die Lebenswärme nieder,
    Schwellt die Herzen still von Wonne,
    Strahlt und glänzt im Goldgefieder.

    Glockenklänge, Feiertöne,...

  • O, will ich nur, so darf ich glücklich sein;
    Doch führt zum Glück ein nied'res Pförtchen ein.
    Zwei Sterne müssen rein am hellen Kleid
    Mich schmücken: Demuth und Bescheidenheit.

    Wenn mir das Ird'sche lacht im Freudenschein,
    Das muß ich ruhig und bescheiden sein,
    Muß späh'n, ob meines Pfundes Wucher...

  • Still und herzensgern zu geben,
    Einen Dürft'gen zu erfreu'n,
    Einen Segen auszustreu'n,
    O dies Herzensglück ist eben
    Jenem Glück so süß und reich,
    Dem der stillen Liebe gleich.

    Ob auch Schmerz und Kummer bliebe,
    Ob ich einsam und allein,
    Bin doch still im Herzen mein,
    ...

  • Das Abendglöcklein läutet,
    Der Tag will schlafen geh'n,
    Er ist wohl müde geworden?
    Schlaf' wohl auf Wiederseh'n!

    Da droben am dunk'len Zelte,
    Da seh' ich wandeln den Herrn,
    Er zündet an die Kerzen
    Geschäftig, Stern an Stern.

    Er greift mit sanften Decken,
    ...