• Bekleide jetzt die langen weißen Beine
    mit deinen neuen grünen Seidenhöschen
    und laß dich anschaun in graziösen Pöschen,
    du Pantherkatze, zart und schlank wie keine.

    Du Glitzerlicht von funkelnden Gestirnen,
    du aus dem Paradies der Fabeltiere,
    mit Brüsten wie hellschimmernd am Spaliere
    die...

  • Es stand ein Mann am Siegestor,
    der an ein Weib sein Herz verlor.
    Schaut sich nach ihr die Augen aus,
    in Händen einen Blumenstrauß.
    Zwar ist dies nichts Besunderes.
    Ich aber - ich bewunder es. (S. 235)
    _____...

  • Du liebtest mich mit deiner ganzen Glut.
    Ich liebte dich mit Seele und mit Geist.
    Das ist vorbei. Du bist mir nur noch gut.
    Ich steck in Liebe über Hals und Ohr, -
    und denk ich, daß du mir verloren seist,
    so weiß ich, daß ich mich an dich verlor. (S. 243)...

  • Es ging von mir zu dir ein stilles Staunen.
    Das strich dir zart den goldenhellen Scheitel.
    Das rastete auf deiner weichen Haut.
    Das glitt um deinen Mund auf deine Hände,
    das war so anders als verliebte Launen,
    so gar nicht heftig und so gar nicht eitel.
    Das kannte keinen Anfang und kein Ende.
    Ein stilles...

  • Die Sterne am Himmel will ich befragen,
    warum meine Seele so dumpf ist und schwer.
    Die Sterne sollen mir Antwort sagen.
    Doch ach, der Himmel ist sternenleer.

    So will ich Gott meinen Kummer klagen
    und will ihm beichten mein heißes Begehr.
    Gott soll mir helfen, mein Leid zu tragen.
    Doch ach,...

  • Warum ist dieser einen Bild
    vor meine Seele hingehängt,
    daß keiner neuen Liebe Schild
    es je aus meinen Träumen drängt?

    Warum ward ich von ihr erlost
    zu dulden mit umfangenem Sinn,
    daß ich bei jedem neuen Trost
    nur immer mehr ihr Opfer bin?

    Warum erfuhr ich ihren Kuß...

  • Das, was ich sehne, steht über den Lüften,
    in denen der Menschen Atem sich mengt.
    Das, was ich sehne, liegt unter den Grüften,
    in die der Tod das Lebende drängt.
    Und es weiß nichts von Tun und Beginnen
    und weiß nichts von Welt und von Zeit.
    Meine Sehnsüchte rauschen, rinnen
    unerfüllt in die Ewigkeit...

  • Laß uns die süßen,
    festlichen Stunden,
    laß sie uns grüßen,
    sorgenentbunden!
    Gehn wir Umfangene
    selig ins Glück,
    weicht das Vergangene
    schweigend zurück.
    Dir dieses Leben!
    Mir nun das deine!
    Kränz' dich mit Reben,
    lab' mich mit Weine!
    Niemals...

  • Aus aller Trübnis sollst du mich retten,
    sollst mir die Ketten
    und Fesseln lösen
    und mich vom Bösen
    und Kranken befrein.
    Sieh! meine schönsten Gedanken sind dein.
    Dich zu empfangen,
    mach ich mich klar.
    Weißt du noch, wie im vergangenen Jahr
    uns Lerchen sangen?
    So soll...

  • Küsse mich! Gib mir die lüsternen Lippen,
    himmlische, wilde Hetäre!
    Glaubst du, daß sich an unsern Gerippen
    Gottes Liebe bewähre?
    Glaubst du, es könnte zu ewiger Gnade
    jemals die Seele schreiten,
    stählt sich der Leib nicht im zeitlichen Bade
    ewiger Seligkeiten?
    Liebet einander! der Herr hat's...