• Eine Französin im sächsischen Schwarme,
    Kühne Frühlinge züngelt ihr Blick.
    Leichte Gewässer
    Spielen die Finger über den Tisch.
    Träumen die Winde von ihrem Gelächter.
    Doch das Café, die Musike und wir und mein flackernder Stift
    Kreisen belichtet, verebben, mit Bücklingen fließend
    Und lassen gekräuselt...

  • Nachtwache. Rot. Ein Atem ringt in uns.
    Ein Wind will auf. Voll Freude, Heimweh-Schluchzen.
    Wir suchen irr. Nach Fleisch, nach Welt. Nach Lachen.
    Wir sind umragt von uns.
    Der Durchbruch stockt. Die Fesseln. Schwer das Blut.
    Versenkt die Brunst, die stöhnt und aufwärts möchte.

    Wir wollen Glanz und Weite...

  • Blau auf den Hügeln
    Sind Lichter entfacht.
    Auf seidenen Flügeln
    Segelt die Nacht.

    Wir stehen allein
    Und unerkannt
    Im Flimmerschein
    Am Höhenrand.

    Und sprechen nicht.
    Und leben kaum.
    Und sind ein Licht
    In einem Traum.
    ...

  • Sterne der Nacht, ihr leuchtet so schön!
    Mild und klar strahlt ihr des Frühlings
    Volle Sehnsucht mir ins Blut. -
    Wie die Augen der Geliebten
    Leuchten in der Nacht -:
    In der Liebesnacht. (S. 109)
    _____...

  • Mädchen! Bist du ein Wunder!
    Daß du aufleuchtend dastehst! Und lebst!
    Und Fleisch bist! Wunder du und Hirngeborenes,
    Das da war, als ich außer mir selbst geriet
    In quälender Nacht,
    Da ein anderer seinen Arm dir um die Hüften legte!
    Du! Nah! lodernd nah!
    Du bist mein Atem!
    Du bist meine Flamme...

  • Das war in der Nacht:
    Die Nacht duftete von Opferbränden,
    Die hatte jemand der Liebesgöttin dargebracht:
    Mit zitternden Händen
    Hatte er von Sehnsucht ein Feuer angefacht;
    Die Flammen knisterten, die Funken sprühten
    In gotthohe Ferne -:
    Du sahst, wie sie droben glühten:
    Liebessterne....

  • Meine Arme breiten sich,
    Meine Pupillen weiten sich:
    Die Liebe hat mich heut Nacht
    Mit pulsenden Fingern berührt,
    Da bin ich aufgewacht
    Und habe allen Zauber der Liebe gespürt. (S. 112)
    _____
    ...

  • Die Morgenwiese ist vom Tauregen feucht.
    Mir deucht,
    Die Haare der Erde hätten nicht feucht sein müssen
    Und waren fein trocken geblieben,
    Hätt' es nicht heut Nacht den Mond getrieben,
    Sie zu bedecken mit seinen Küssen. -
    Seht nur, beiden schlägt das Gewissen:
    Der Mond hat sich um die Ecke gestohlen,...

  • O nie entgleite mir, du heißer Traum!
    Wie du mir kamst, bei Nacht, beim letzten Schwelen
    Der Lampe, - Schaumgebild aus Zaubersälen,
    Auftauchend aus dem grausen, schwarzen Raum!

    O weile! - Länger als dies seltne Strahlen,
    Das meinem Blut entsteigt und dich umwallt! -
    O bleibe ganz! - O Du! - Du...

  • Sieh, die Treppen des Gebirges
    Kam die Nacht heraufgestiegen,
    Und sie pflückte alle Abendrosen ab.

    Sieh, die Treppen des Gebirges
    Kam der Mond heraufgestiegen,
    Und er pflanzte
    Stille weiße Lilien ein.

    Wie sie zitternd Blüten treiben
    Hoch und leuchtend in die Nacht....