• [56] Hüt dich vor mir ...

    Nun nimm du dich des Verzweifelten an,
    die du Begehren entfachtest in mir;
    ich bin verschmäht, ein gebrochener Mann,
    der dir sein Verlangen nicht sagen kann ....
    5...

  •      Hab’ ich nicht dieselben Träume
    Schon geträumt von diesem Glücke?
    Waren’s nicht dieselben Bäume,
    Blumen, Küsse, Liebesblicke?

    5      Schien der Mond nicht durch die Blätter
    Unsrer Laube hier am Bache?
    Hielten nicht die Marmorgötter
    Vor dem Eingang stille Wache?

         Ach! ich weiß wie sich verändern
    10 Diese allzuholden...

  • [18]
    Hafenkneipe

    In der Kneipe „Zum Südwester“
    Sitzt der Bruder mit der Schwester
    Hand in Hand.
    Zwar der Bruder ist kein Bruder,
    5 Doch die Schwester ist ein Luder
    Und das braune Mädchen stammt aus...

  • Bevor ich war und wenn ich nicht mehr bin,
    wie war ich da, wie werde ich da sein?
    Zuweilen dringen Duft und Rausch und Schein
    vom Ende her und von dem Anbeginn.

    5 Hab’ ich geschlafen? Eben schlaf’ ich ein,
    und nun verwaltet mich ein andrer Sinn,
    noch bin ich außerhalb, schon bin ich drin,
    noch weiß ich es, und füge mich schon drein.

    ...

  • [6]                Halt!

    Eine Mühle seh’ ich blinken
    Aus den Erlen heraus,
    Durch Rauschen und Singen
    Bricht Rädergebraus.

    5      Ei willkommen, ei willkommen,
    Süßer Mühlengesang!
    Und das Haus, wie...

  • [34] Hamburger Hurenlied

    Wir Hamburger Mädchens habens fein,
    Wir brauchen nicht auf dem Striche sein.
    Wir wohnen in schönen Häusern
    Wohl bei der Nacht,
    5 Ahoi!
    Weil es uns Freude macht.

    Es kommen Kavaliere, Neger und Matros,
    Die werden bei uns ihre Pfundstücke los,
    Sie liegen uns am Busen
    10 Wohl bei der Nacht,
    Ahoi...

  • [34] Hamburger Zimmerleute

    Die Kelle schurft, die Säge klingt.
    Ein Kerl sitzt mit Zylinderhut
    Im Dachbau arbeitend und singt.

    Hamburger Jungs. Wir sind euch gut,
    5 Dem Maurer und dem Zimmerer...

  • Drei Kön’ge waren einst im Ost,
         Voll Stolz und Machtgebot,
    Die schwuren, fest und feierlich,
         Hans Gerstenkorn den Tod.

    5 Da ward er in die Erd’ gepflügt,
         Wohl auf der Herr’n Gebot.
    Sie schwuren fest und feierlich:
         Hans Gerstenkorn sei todt.

    Doch, als der Frühling wieder kam
    10      Und warmer Regenfall,...

  • [133] Hans und Verene.

    Es gfallt mer nummen eini,
    und selli gfallt mer gwis!
    O wenni doch das Meidli hätt,
    es isch so flink und dundersnett,
    5                so dundersnett,
    i wär im Paradies!

    ...