An Ruhheims Fluren.

     Zerreiß den Wolkenschleier,
Du herbstliche Natur!
Erschein’ in deiner Feier,
Du meine Lieblingsflur!
5 Verklärt euch, o ihr Felder,
So freundlich, lieb und hold,
Erglänzt, erglänzt ihr Wälder,
Im Abendsonnengold...

Das Leichtere und Schwerere.
Gutes üben ist leicht, und Großes leisten noch leichter,
     Eines ist noth und ist schwer: standhaft das Böse verschmähn.

Kosegarten.

Die Sterne.

     Wie wohl ist mir im Dunkeln!
Wie weht die laue Nacht!
Die Sterne Gottes funkeln
In feierlicher Pracht.
5 Komm, Ida, komm ins Freie,
Und laß in jene Bläue,
Und laß zu jenen Höhn
Uns staunend aufwärts sehn!

     ...

Ellwieens Schwanenlied.
Zu singen im Herbste.

     Wie blickst du aus dem Nebelduft,
O Sonne, bleich und freundlich!
Wie weht die dunstbeladne Luft
So rauh und menschenfeindlich!

5      Es girrt die sterbende Natur
Ihr Schwanenlied so traurig,...

Die Harmonie der Sphären.
Horch wie orgelt, wie braußt die Aeolsharfe der Schöpfung!
     Droben und drunten und rings tönet ihr bebendes Gold.
Helios Flammengeschoß, Selenens silberner Bogen,
     Hesperus Strahlengespann klirren im sphärischen Tanz.
5 Heilige...

Schön Sidselil und Ritter Ingild.
Nach dem Altdänischen.

     Schön Sidselil schnürte sich so knapp und schlank,
Daß ihr die Milch aus den Brüsten sprang.
     »Was seh ich herzliebes Töchterlein!
»Dir sprützt ja die Milch aus den Brüsten dein!«
5...

Am Bundesaltar
1777

Der Altar glänzt. Aus gold'ner Opferschale
Glüht Blut des Mittlers purpurroth -
Da tritt die Herrliche einher zum Hochzeitmahle,
...

1777

Du, o Theure meiner Seelen,
Meine auserkorne Braut,
Die nach so viel bitterm Quälen
Mir die Liebe selbst vertraut;

Die aus einer...

1778

Wie leuchtet milde, blaß und schön,
Die Abendsonne! Sieh, wie wehn
Die Blüthen, röthlich, weiß und bunt,
Und überschnei'n den Gartengrund!
...

Erstes Lied
1780

Noch vier und zwanzig Stunden!
So flieh' ich fern von dir;
So breitest du die Arme
Umsonst, umsonst nach mir!
Ich wend'...