• [337]  Sie schläft

    Morgens, vom letzten Schlaf ein Stück,
    nimm mich ein bißchen mit –
    auf deinem Traumboot zu gleiten ist Glück –
    die Zeituhr geht ihren harten Schritt …
    5      pick-pack …

    „Sie...

  • [75] Silvester

    Im niedern Zimmer
    zieht sich der Pfeifenrauch in dicken, blauen Schwaden.
    Der Nachtsturm rüttelt an den Fensterladen;
    die brave Lampe leuchtet mir wie immer.

    5 Wie stets glüht mir...

  • [33] Spanische Krankheit!

    Was schleicht durch alle kriegführenden Länder?
    Welches Ding schleift die infizierten Gewänder
    vom Schützengraben zur Residenz?
    Wer hat es gesehn? Wer nennts? Wer erkennts?
    5...

  • [6] Streikjustiz

    Du siehst sie durchs Gefilde hupfen:
    die Wangen angenehm verpudert,
    frech, nicht mehr jung, und auch verludert,
    verschminkt … zwei rosarote Tupfen …

    5 Die Wage wackelt hin und her.
    ...

  • [363] Träumerei auf einem Havelsee

    Ich bin Prokurist einer Wäschefabrik,
    Sternberg, Guttmann & Sohn.
    Mein Segelboot heißt „Heil und Sieg“,
    zwei Stunden lieg ich hier schon
    5      ...

  • [378]  Unser Militär

    Einstmals, als ich ein kleiner Junge
    und mit dem Ranzen zur Schule ging,
    schrie ich mächtig, aus voller Lunge,
    hört ich von fern das Tschingderingdsching.
    5 Lief wohl mitten über...

  • [11] Vaterländische Ritornelle

     „Wer nimmt es mit mir auf in Ritornellen?
     Im Vorrat hab ich noch sechs Pferdelasten.
     Wer schönere weiß als ich, der mag sich stellen.“
    Ligurisch.

    Du...

  • [107] Verfehlte Nacht

    Heute wollte die Gnädige bei mir schlafen –
    und ich freute mich auf unsres Glückes Hafen.

    Aber die, die längstens in den Gräbern ruhen,
    weiß betogat und mit weißen Schuhen,

    5 jene...

  • [105] Versunkenes Träumen

    Lieblich ruht der Busen, auf dem Tisch,
    jener Jungfrau, welche rosig ist und frisch.

    Ach, er ist so kugelig und gerundet,
    daß er mir schon in Gedanken mundet.

    5 Heil...

  • [68] Vorfrühling

    Sieh da: nun ist der fette Dichter wieder
    von seinem Winterschläfchen aufgewacht,
    und er entlockt der Harfe heitre Lieder,
    ti püng – die Winde wehn, der Himmel lacht.

    5 Er schauet...