• Was ich von dir nicht weiß und nicht erriet
    aus Worten und Gebärden - die noch keiner
    gedeutet hat wie ich! - weil ich vermied,
    an dir zu rätseln und dich so viel reiner

    begriff in deinem Abgeschlossensein,
    brach über mich in einem Traum herein:
    da sah ich, wie du bist, wenn du dich gibst.
    ...

  • Geht der Wind um dein Haus, fürchte dich nicht:
    Ich bin im Winde.
    Und wenn des Dunkels sausende Stille spricht,
    sing ich gelinde.

    Mit meines Herzens ruhig lebendigem Schlag
    bin ich im Liede:
    Warte ein wenig, bald kommt der Feiertag,
    bald kommt der Friede....

  • Nicht immer, wenn dein heiliger Name
    von fremden Lippen fällt, ist eine Schale
    so wie mein Herz bereit ihn aufzufangen.
    Auf Straßen liegt er achtlos übergangen.
    Oft las ich ihn wie eine wundersame
    Bergblüte auf im dunsterfüllten Tale.

    Und meine Tränen lösten ihn vom Staube.
    Ich flüchtete wie...

  • Ich weiß nicht, wer ich bin.
    Ich weiß nur dies allein: ich muß mich beugen
    Vor meines Daseins anbefohlnem Sinn,
    Ich muß erzeugen
    Und muß gebären,
    Aus meines Wesens eingebornen Stoffen
    Die Welt um Weniges zu vermehren,
    Drum stehe ich mit vielen Brunnen offen.
    Ich leb' nicht stät in stäter...

  •   Die Zeit nicht länger tändelnd zu verschwenden,
    Versuch ich es, vom Fleiß dazu gemahnt,
    Der mühsam Wege der Erkenntnis bahnt,
    Von dir mein Sinnen endlich abzuwenden.

    Denn aufgespeichert hier in dicken Bänden
    Ruht mir ein Schatz von Wissen mancherlei;...

  •   Erreichbar nicht mehr Wünschen, Klagen, Bitten,
    Gingst du dahin – du hast den Weg vollbracht.
    Und gleich dem Wanderer, der in die Nacht
    Hinaushorcht nach verhallend fernen Schritten,

    Eh' sie ins ewig Stille sind entglitten,
    Denk ich dir nach in die...

  •   Erschwere nicht mit tausend Hindernissen
    Die Frage, die auf meinen Lippen glüht!
    Um Antwort dien' ich dir so heiß bemüht,
    Als wär's ein einzig Heil mir, sie zu wissen.

    Und läßt du länger noch sie mich vermissen,
    Du lehrst mich, wie ich sie erkaufen muß;...

  •   In meinem Sinne schätz ich nicht den hohen
    Begriff der Frauen von den Idealen
    Der Männlichkeit, wie sie den Mann uns malen,
    Der zu befehlen liebt und zu bedrohen.

    Ich hasse Augen, die begehrlich lohen,
    Und Mienen, die von Selbstbewußtsein strahlen,
    ...

  •   Schilt nicht ein rätselhaftes mein Betragen!
    Das Unaussprechliche, das mich erfüllt,
    In schützendes Verbergen eingehüllt,
    Kann sich's nicht an die Oberfläche wagen.

    Bald möcht ich jauchzen, bald möcht ich verzagen -
    Ein Flammenelement dringt in mich ein,...

  •   Verbergen kann ich länger nicht mein Elend,
    Es spricht beredt aus allem, was ich treibe.
    Ich seufze, blicke auf des Mondes Scheibe,
    An ihrem Rund der Trennung Länge zählend;

    Sodann, verständigere Mittel wählend,
    Wend' ich mich dem Ersehnten zu und schreibe -...