• Wie muss sein Blick in die Augen sinken:
    Wenn er seine Trunkene in den Armen hält!
    Wie muss –, schwer von Glück – ihr Kopf in den Nacken sinken
    Und taumelnd ihr Sein in seinem ertrinken,
    Wenn er den schönen Mund zu ihr herniederbeugt –!
    Sein weicher Bart um Hals und Kinn ihr streicht
    – Blitze der Lust durch alle...

  • Einmal komm ich zu dir
    Und geh die Treppen stolz hinauf,
    Als hätten alle Türen,
    Die zu den Räumen führen
    Mich längst ersehnt
    Und stünden meinem Kommen angelweit . . .
    Als wäre der Lakaien goldbetresste Schar
    Nur immer hier mir harrend zum Geleit gegeben
    Und trete
    Für eine stille...

  • Ich steh an den Balkon gelehnt,
    Es ist so tiefe, tiefe Nacht – – –
    Ich kann nicht ruhn – – –
    So hab ich dich noch nie gesehnt –!
    War ich das Mondlicht doch,
    Das über deinem Körper spielt,
    Und sich an deinem Mund verfängt,
    – In deinem Barte zitternd wühlt,
    Und zart an deinen Händen hängt....

  • Meine Lippen formen deinen Namen,
    Als den Samen aller Glut,
    In dem alles brennende Leben ruht.
    Mein Sehnen formt deine Eigenart –
    (Wie bist du kraftvoll und doch so zart!)
    Mein Blut – will deinen köstlichen Leib
    Nachformen –:
    Denn ich bin ein Weib!! (S...

  • Sie hat in dem Haar einen Rosenkranz,
    Die Füsse gleiten im wiegenden Tanz,
    Sie hat sieben Dolche im Herzen
    Und ist nicht Mutter Marie,
    Sie hat den Liebsten gefragt:
    Hast du kein Glück für mich?
    Da hat er lachend gesagt:
    Sieben Dolche hab ich für dich!
    Und ist auf Reisen gegangen....

  • Mein wildes Blut hat nun geboten:
    Die Nacht ist gross –
    Hoch vor Gesetz und Sitte steht mein Thron
    Zur Freude mir, den Menschen Hohn.
    Komm her! Du Erdberauschter Sohn,
    Dein Frühling ist mein Schoss!
    Sei namenlos –
    Komm her! Die Nacht ist gross – – – – –...

  • Seine Stimme ist eine tiefe Macht!
    Sein Blick ist weich wie die Frühlingsnacht . . .
    Sein Mund, der blutrot blüht,
    Hat in meinen Tod geglüht:
    Da bin ich auferstanden
    Ans frohe Licht! . . (S. 13)
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  • Vorbei, vorbei
    Des Frühlings frühste Amsel-Schelmerei
    Nun singt die Nachtigall ihr schwüles Lied
    Und alle Blumen sind erblüht
    Und die sich lieben, liegen Arm in Arm.
    Der Frühling ist so kurz!
    Ich stoss die Hände weg, die nach mir langen –
    Die Augen sind von Tränen warm –
    Mein ganzes Blut ist...

  • Du,
    Der allen Glanz meiner Seele gibt,
    Lass mich nur manchmal wie ein kleines Kind –
    Meine Hand in deiner gehen, –
    – – – Gläubig dir lauschend!
    Demütig in deine Augen sehen
    Und tun, wie du mich heisst . . .!

    Doch, wenn sie dir weh tun wollen,
    Tückischer Feind sich naht,...

  • Einziger Mann!
    Ich erbettle so wenig:
    Lass mich in deinem Leben Geringstes –
    Das Kleinste sein –!
    Lass mich dir
    Wie der Hauch einer Blume sein –:
    Aber nur dein . . . –!
    Dein . . . (S. 41)
    _____...