O Du verworffner Brieff/ bist du nun wieder kommen?
Wie/ daß der Liebsten Handt dich nicht hat angenommen?
Was war die Ursach doch daß sie dich wolte nicht
Anstrahlen/ wie sie pflegt mit jhrer Augen Liecht?
War denn jhr stoltz Gemüth so gar auff dich ergrimmet?
Für war dem wird so seyn: Ihr Angesicht das glimmet...
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VIII.
Und soll ich mich noch immer kräncken
um das/ das ich nicht ändern kan?
Hör auf/ mein Sinn/ also zudencken/
Steh steiff und fester/ als ein Mann.
Jedoch/ so hoffe noch bereit/
auf Trauren folget Frölichkeit/
mit Gott und der Zeit.
Will Salyben itzund nicht... -
Das war ja Süßigkeit daß Ich o schönste Zihr
krigt einen süssen Kuß zu Nacht im Traum von dihr.
So süß' er mihr vor war/ so bitter ist er nun
weil ich gantz nichts gekrigt. Was sol ich aber thun?
Ich muß zu friden sein/ und denkken daß ein Kuß
macht weder reich noch arm/ nur daß er bringt verdruß....