• Ich traf Dich auf rauschendem Feste
    in fröhlicher Masken Schwarm,
    ich trieb in der wogenden Menge,
    da hingst Du mir plötzlich am Arm.
    Aus glänzender, seidiger Maske
    zwei Blitze — schon stand ich in Brand,
    und küßte Dir für Deine Anmut
    die zierliche, zärtliche Hand.

    Dann blieben...

  • Im Festsaal Gedränge und Stimmengeschwirre,
    Lichterflut, junges Blut,
    Menschengegacker und Blickegegirre,
    Tische, Sektbuden, Teelauben, Bier,
    davor Subalternes — und hohes Tier,
    alt, jung, reich, arm, gemischt wie das Kleid,
    denn Parole ist heute: Wohltätigkeit! —
    Ladenmädel, Kokotte und Frau,...

  • Man sagt, daß ich ein Dichter sei,
    und lobt mitunter meine Reime,
    und manche kaufen sich sogar,
    was ich zum Buch zusammenleime;
    man schwärmt von Schönheit, Leidenschaft,
    von Farben, Reichtum, Glut und Kraft
    und seufzt bei manchem Bilde;
    selbst die Kritik, als streng bekannt,
    drückt...

  • Noch laß die Hüllen nicht zu Boden sinken,
    noch nicht!
    Noch laß Dein Bild mich wie im Saale trinken,
    im Licht!
    Noch will ich Dich gleich einem Traume grüßen,
    heimlich vertraut,
    und lauschen Deiner Stimme, Deiner süßen,
    wie fremdem Laut.
    Und wie im Saale sollst Du fern mir stehen
    ...

  • Drüben am Waldesrand wiehern zwei Rappen —
    scharrende Hufe im wolligen Moos,
    raschelnde Blätter um nervige Beine,
    Köpfe gemeißelt, die Glanzaugen groß,
    zerren sie unwirsch die knirschende Leine,
    tauchen die Nüstern in sinkende Sonne,
    knabbern die Rinde und schnauben vor Wonne,
    harren des Herrn gleich...

  • In meinem Zimmer der große Kamin
    hat Sehnsucht, — er knistert nur leise,
    das Bärenfell drängt sich so zärtlich an ihn
    und die Sessel stehn träumend im Kreise —
    Und vor meinen Sinnen wächst wieder Dein Bild,
    im Bärenfell wohlig vergraben,
    die Glieder von goldenen Haaren umhüllt,
    wie sie Elfen und Waldfeen...

  • Oft sah ich Deine dunklen Augen lachen —
    das war, als stürzten Sonnen in die Stille
    des grauen Tags,
    verspritzten und verglühten
    sternschnuppengleich in winzig-goldene Drachen,
    und tausend flinke Leuchtraketen sprühten
    durch Deine lichtgewordene Pupille. —

    Lachfältchen tanzten schamlos-...

  • Weiße Schultern, schwarze Fräcke,
    und im Nebensaal, um die Ecke
    die rotbehoste Zigeunerkapelle — — —
    Auf dem Parkett
    schwebende, schleifende, gleitende Füße,
    in den Kleidern die ganze Süße
    von Ambra und Iris und Rosenbukett.
    Und über allem die trunkene Welle
    von Tönen . . . .
    ...

  • Laß meine Hand an deinen Brüsten ruhen,
    wenn wir getrennt ins Reich des Schlafes schreiten,
    mein letzter Kuß auf ihre jungen Knospen
    soll Dich beseligt in die Nacht geleiten;
    und wenn in Sehnsucht unter meinen Lippen
    sich noch die Adern ihres Marmors weiten,
    laß uns getrennt, und doch in uns verschlungen,...

  • Der Park schwieg tausendstimmig in die Nacht — —
    vom See ein leiser Hauch,
    vom Wunsch entfacht,
    geschwült vom Sehnen
    veratmeter, zerlebter Sonnenstunden — —
    Aus blauer Stille tauchten sich die Kronen
    umrauschter Buchen, ahnenalter Eichen,
    mit Zweigen, die Erinnerungen gleichen,
    tief in des...