• "Frauenhaar" trag ich am Hute,
    Wie Flachs so weich, wie Seide so fein,
    Flirrfädelnd spinnt's im Sonnenschein,
    Flott flattert's in den Wind hinein,
    Ich trag es mit fröhlichem Mute
    Und denke dein,
    Mein Seidenhaar,
    Die meine Sonne, mein Sehnen war,
    Mein Leben im bebenden Blute,
    Du...

  • Fräulein Gigerlette
    Lud mich ein zum Thee.
    Ihre Toilette
    War gestimmt auf Schnee;
    Ganz wie Pierrette
    War sie angethan.
    Selbst ein Mönch, ich wette,
    Sähe Gigerlette
    Wohlgefällig an.

    War ein rotes Zimmer,
    Drin sie mich empfing,
    Gelber...

  • Frühling, oh du süßer Junge!

    Deine Beine sind so zärtlich
    Schlank und deine schmalen Lippen
    Feucht.

    Wie du schreitest! Wie die Locken fliegen
    Und das blaue Band im blonden Haare!
    Wie es duftet, wo dein Mantel wehte!

    Frühling, süßer, fastbenedeiter
    Sieger...

  • Ach, mein Herz ist bange,
    Bange nach meiner Geliebten.
    Sehnsucht hält die Schatten-
    Flügel über mir.

    Wolken fliehn im Winde;
    In vergilbenden Wipfeln
    Stöhnt es: meine Seele
    Singt und stöhnt nach ihr.

    Du und unsre Liebe,
    Du und dein Herz voller Güte! ......

  •  
    Gieb, schönes Kind, mir deine Hand
    Und sieh mich an,
    Den Reisenden aus Wehmutland
    Und ärmsten Mann.

    Schlag deine Augen nieder nicht;
    Sie sind so hold;
    Noch nicht voll Glut, doch voller Licht
    Und Unschuldsgold.
    ...

  • Grün deine Federn am Hut, mein Kind,
    Blau deine Augen im Kopfe sind:
    Wie kannst du so was wagen!?
    Grün paßt nicht zu blau,
    Wird dir prompt und genau
    Ein jeder Professor sagen.

    Was? Dir ist das ganz einerlei?
    Du sagst, daß es dir - schnuppe sei,
    Was Professoren sagen?
    ...

  •  
    Heut sieht die Welt mir lustig aus,
    Ein hell und bunter Blumenstrauß,
    Mir ist so froh zu Mute.
    Wer hat das gethan? Ein roter Mund,
    Zwei volle Arme und Brüste rund,
    An denen ich nächten ruhte.

    Aus Liebe hat die Welt gemacht
    ...

  •  
    Hier mein Herz, Welt, hier mein ganzes Leben!
    Dich umfaß ich, Gott; was du gegeben,
    Ström ich wieder in Entzückung her.
    Hat mein Herz der Leiden viel getragen,
    Darf es wieder nun in Wonnen schlagen,
    Und von Müdigkeit weiß es nichts mehr.

    Nehmt...

  • Ich bin so voll von Liebe,
    Wie die Traube ist voll von Süße,
    Mein Herz ist wie im Sommer
    Der volle Apfelbaum.

    Ich gehe stille Wege
    Mit ruhigem Gemüte,
    Der hohe blaue Himmel
    Ist mir kein leerer Raum.

    Ich bin mit allem Leben
    Verwurzelt und verwachsen,...

  • Ich blase meine Flöte
    Im Glanz der Morgenröte,
    Der Garten liegt voll Tau.
    Die Morgenwolken blühen
    Am Himmel auf und glühen
    Dir ihren Gruß ins weiße Bett,
    Vielliebe, liebe Frau!

    Hör aus der Morgenkühle,
    Was ich im Herzen fühle,
    Was meine Sehnsucht singt.
    Du...