•   [.39]

    MIt Liebes Brunst behafftet sein /
    Ist warlich eine schwere Pein /
    Es ist kein Schmertz auff dieser Erdt /
    Der recht mit jhm verglichen werdt:
    Drumb will ich mich gantz embsiglich
    Von dem Leyden allzeit scheiden /
    Vnd die süsse Gifft...

  •   [.119]

    NEchst ale zugleiche lagen
    Zwey lieb in fiebers schmertz /
    Sprach er: ich bin zutragen
    Für dich bereit / mein hertz
    Für dich bin ich bereit zu leiden /
    Vnd soll sich meine Seele scheiden.

    Er lag in heisser flammen /...

  •   [.74]
    XII.
    WAnn ich mit frieden kan in deinen Armen liegen /
    So hab' ich schon genung: mehr ehre wüntsch' ich nicht
    Auff dieser weiten Welt/ als dir/ mein Trost vnd Liecht/
    In deiner weissen Schoß zu ruhen nach genügen.
    Diß ist mein bester zweck: es mag ein...

  •   [.87]

    WEr solte dieses wol in sein Gemüthe bringen /
    Daß vnder weiß vnd schwartz verborgen solche Freudt?
    Daß nur ein einig Brieff nemm' alle Traurigkeit?
    Kan auch der Augen lust so weit ins Hertze dringen?
    Ich weiß die Sinne fast nicht höher mehr zuschwingen /...

  •   [.43]

    WErd' ich die Zeit wol sehn / daß doch der Tag anbreche /
    Darinnen ich mein Lieb noch endlich schawen soll?
    Ihr Stunden laufft doch fort / fliegt weg als Wasserbäche:
    Weil jhr so langsam seyd / so bin ich trawrens voll.
    Auff / Morgenröth' / auff / auff;...

  • [.62]
    VI.
    Ach Liebste / laß vns eilen /
    Wir haben Zeit:
    Es schadet das verweilen
    Vns beyderseit.
    Der edlen Schönheit Gaben
    Fliehn fuß für fuß:
    Das alles was wir haben
    Verschwinden muß.
    Der Wangen Ziehr verbleichet /...

  •     [.67]
    X.
    Allhier in dieser wüsten Heyd'
    Ist gar kein Mensch nicht weit vnd breit /
    Die wilden Thier allein
    Die seh' ich selbst Mitleiden tragen /
    Die Vögel trawrig seyn /
    Vnd mich mit schwacher Stimme klagen /
    Die kalten Brunnen...

  •   [.83]
    IX.
    Auch zum theil aus dem Holländischen.

    AVff alle meine Noth / auff so viel Angst vnd Klagen /
    Auff Seufftzen / Ach vnd Weh / auff höchste Trawrigkeit...

  •   [.31]

    DIß wunderliche Werck / das Gott hat auffgericht /
    Die Erde / Lufft / vnd See / des Himmels hohe Thronen /
    Das alles / was man kan / vnd auch nicht kan bewohnen/
    Hett es kein / oder auch zwo Sonnen / stünd es nicht.
    Ich arm betrübtes Thier muß zweyer Sonnen...

  •   [.162]
    VII.
    DOrinde / wilt du mich verlassen?
    Halt an vnd eile nicht so sehr:
    Dein lieben ist ein halbes haßen /
    Hatt wenig glut / rauch desto mehr.

    Getrewe Liebe kan nicht wancken /
    Sie liegt zue ancker jederzeit /
    Hatt jhre...