[53] Stiller Besuch.
An einem Tag, da Haus und Halde schwieg,
Lag ich auf meinem Ruhebett und schaute
Verhalt’nen Atems meinem Söhnlein zu,
Das fromm aus Hölzern einen Tempel baute.
5 Am Fenster lag im...
[53] Stiller Besuch.
An einem Tag, da Haus und Halde schwieg,
Lag ich auf meinem Ruhebett und schaute
Verhalt’nen Atems meinem Söhnlein zu,
Das fromm aus Hölzern einen Tempel baute.
5 Am Fenster lag im...
[83] Tiefglücklich.
Das ist der Segen dieser trüben Stunden,
Die mir ein sorgengrauer Himmel sendet:
Die selige Mahnung, daß ich dich gefunden,
Zu der mein Blick aus jeder Nacht sich wendet,
5 Der...
[41] Trügender Strahl.
Freundlicher Gefährte später Stunden,
Kleiner Vogel, warum singst du nun?
Nacht und Schlaf hat längst die Welt umwunden.
Ließ die späte Lampe dich nicht ruhn?
5 Durch des...
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[97] Unsterblich.
Unlängst, als die Größte von den Kleinen,
Meinen Hals umschlingend, vor mir stand,
Fand sie jene Spur an meiner Schläfe,
Wo der Tod hinstrich mit zager Hand.
5 Größer wurden ihre großen...
[100] Vater Harlekin.
Warum ich tanz’ vor meinem Sohn und singe
Und wie ein Harlekin Grimassen schneide?
Daß einst ein heimlich Lachen ihm gelinge,
Wenn er verlassen steht im Lebensleide...
5 Laßt mich...
[65] Vor dem Zuchthause.
Ein düst’rer Steinkoloß ragt in die Schatten
Der Nacht hinauf. Die grauen Wände starren
Gespensterhaft empor, und sie umflattert,
Aufzuckend hier und da, ein fahler Schimmer
...
[68] Waldidyll.
Voll Haß und Unrast lief ich in den Wald:
Mein Herz war heiß; die Welt war tot und kalt.
Du, Bächlein, bist so wild und kraus wie ich!
Komm, schäumender Gesell, und lehre mich: –
5 Du gleitest...
[77] Was Ortrun sprach.
Gib wie immer deine liebe Hand,
Eh’ ich eintret’ in des Schlummers Land.
Sollst im Dunkel mir zur Seite stehen,
Mit mir durch des Traumes Garten gehen.
5 Sieh, das ist das...
[23] Weihnachtsepistel.
Weihnacht kommt heran, das Fest der Kleinen,
Da die Großen wie die Kindlein werden,
Arme Hirten, Könige und Weise
Mit den Öchslein um die Krippe stehen
5 Und ein...