• Der Hofmann.
    Welchen Hofmann ich ehre? den klärsten und feinsten! das andre
         Was er noch sonst besitzt, kommt ihm als Menschen zu gut.

  • [147] Der Hund.

    Damon und Phyllis.

    Damon.
    Du küssest deinen kleinen Hund:
    Warum? das möcht ich wissen!
    Ist eines jungen Schäfers Mund
    Nicht reizender zu küssen?

    Phyllis.
    5 Ist...

  • [89] Der Irrthum.

    Ja, liebe Mutter, ihr habt Recht,
    Daß ich der Männer falsch Geschlecht,
    Wie ihr verlangt, zu hassen schwur:
    Doch da ich schwur, da kannt ich meine Vettern nur:
    5 Da glaubt ich, alle Männer...

  • Der Junggesell
    und
    der Mühlbach
    Altdeutsch.

    Gesell.
         Wo willst du klares Bächlein hin,
    So munter?
    Du eilst mit frohem leichtem Sinn,
    Hinunter.
    5 Was suchst du eilig in dem Thal?
    So höre doch und sprich einmal!

    Bach.
         Ich war ein Bächlein, Junggesell,
    Sie haben
    Mich so gefaßt damit ich...

  • Der Kirchenbau in Aachen.
    Eine Legende.

         In Aachen ward vor grauer Zeit
    Ein Kirchenbau voll Eifer angefangen.
    Der Hammer und die Axt erklangen
    Sechs Monden lang mit seltner Thätigkeit.
    5 Doch leider war der frommen Christenheit,
    Die dieses Werk betrieb, das Geld nun aus gegangen.
    Es stockte schnell der Baugewerken Lohn:
    So...

  • [16] Der Knabe.

    Mich will der Informator schlagen?
    Nein, nein, das geht nicht weiter an:
    Als Knabe must ich es ertragen,
    Doch jetzt bin ich schon halb ein Mann.

    5 Ist er nicht klüger dieß zu...

  • [134] Der Kuß.

    Ich war bey Chloen ganz allein,
    Und küssen wollt ich sie:
    Jedoch sie sprach: sie würde schreyn,
    Es sey vergebne Müh!

    5 Doch wagt ich es, und küßte sie,
    Wie oft? fällt mir...

  • Der Müllerinn Verrath.

         Woher der Freund so früh und schnelle
    Da kaum der Tag im Osten graut?
    Hat er sich in der Waldkapelle,
    So kalt und frisch es ist, erbaut?
    5 Es starret ihm der Bach entgegen,
    Mag er mit Willen barfuß gehn?
    Was flucht er seinen Morgensegen
    Durch die beschneyten wilden Höhn?

         Ach! wohl, er kommt vom...

  •   
         Der Mensch und sein Schatte.

         „Sage, was hab’ ich mit dir?
    Du bist vor und hinter mir,
    Oeder Schatte, schwarzer Geist,
    Der mein Nichts mir immer weis’t,“

    5      „Tadelst du o Freund ein Bild,
    Das dein Wesen dir enthüllt?
    Ohne jenes Lichtes Glanz
    Bist du selbst ein Schatte ganz.

         Steht die Sonne vor dir...

  • Der Minister
    Klug und thätig und fest, bekannt mit allem, nach oben
         Und nach unten gewandt, er sey Minister und bleib’s.