• Ich sagte: wir, und sage
    nun: ich. Und das ist schwer.
    Nach liebevollem Tage
    kam Dunkel liebeleer.

    Du mußtest talwärts gehen,
    entschwandest meinem Blick.
    Was immer uns geschehen,
    war einiges Geschick.

    Nun ist, was ich noch halte,
    als wär es nicht mehr...

  • Träum ich auch jede Nacht von dir,
    und träum ich dies: du bist noch hier,

    wird mir kein Trost: denn nie vergißt
    mein Traum, daß du gestorben bist.

    Ich fühle bang, ich darf dir's nicht
    verraten. - Liebes Angesicht,

    scheinst du mir jetzt auch so wie eh,
    sah ich dich...

  • Wenn Gesichte dir zerfließen
    und die Schatten sich vereinen,
    deine Lieder dich verließen
    und die Nacht, ein schwarzes Weinen,
    alle Himmel dir verdüstert,
    daß die Sterne nicht mehr sind:
    wenn dein Beten sich verflüstert
    und die Worte nichts mehr meinen,
    wach ich wieder auf im Wind,...

  • Die ihr noch in Jugendgluten
    flammet, euch sei Ruhm und Rang.
    Euch, den Hellen, Hochgemuten,
    töne freudvoll mein Gesang.

    Die Beschwörung eurer Schöne
    gibt den Worten Maß und Zucht.
    Der ich heilgem Werke fröne,
    euch gelob ich seine Frucht....

  • Wir sehn dich ganz im Hellen wandeln,
    so schwebend wie auf Wellen wandeln.
    Und wie sich jetzt die leisen Töne
    zum süßen Lied im Schwellen wandeln,
    sehn wir mit Staunen dir zur Seite
    die heiligen Gazellen wandeln. (S. 37)...

  •    Die Liebe hab ich je und je gesucht,
    in der ich ruhen darf und mich verlieren
    und wähnen, niemals mehr allein zu sein.
    - So war es deine Liebe, die ich suchte?

    Ja - lege deine weiche, kleine Hand
    auf meine Stirn, dann schliess ich meine Augen.
    Und...

  •   Die Stätte, wo ein Glück zerfiel,
    bleibt ohne Frucht für alle Zeiten.
    Stumm, ohne Hoffnung, ohne Ziel
    sollst du die Bahn hinuntergleiten

    und fluchen jenem Flammenmorgen
    auch fluchen ihr, die dich geliebt,
    denn ohne sie blieb dir verborgen...

  •  
    Du meines Blutes Unruh, heimliche Liebste du,
    die du verstohlen nur die dunklen Blicke schenkst,
    o lass aus deinen schweren Flechten braune Nacht
    um meine Sinne strömen - lass Vergessenheit
    sich breiten über niegestillte Lust und Qual.

    Ich seh uns wandeln...

  • 1.
    Ehmals glaubt ich im Rausch mich flammender Liebe ergeben,
    Jünglingslieder voll Gluth sang ich in schmachtendem Ton.
    Besser nun kenn ich mich selbst und meide den lyrischen Dusel,
    und es erhellt mir die Nacht ruhiger heitrer Genuss.


    2.
    Leise, ganz leise vor Scham erbebte die wonnige...

  •   Heut ist ein Festtag,
    Ellen, ein Freudentag!
    Weisst du? Den ersten Kuss
    raubt ich dir heut.

    Ach, warst du böse
    - als es geschehen war;
    riebst dir die Lippen wund,
    weintest beinah!

    Sage doch, Ellen:
    hast dich...