• Das war, wo der See sich im Walde versteckt,
    wo der Hochspitz sich herrisch ins Blaue reckt,
    wo kein Haus sich versteint, wo kein Pfad sich verliert,
    wo kein Wanderer dreist durch die Büsche stiert —
    da warfst Du voll Jubel, wie neidischen Tand
    ins Moos Deines Leibes gerafftes Gewand,
    und aus Deiner Schenkel...

  • Goldner Champagner im schlanken Pokal,
    glitzernde Perlen im reichsten Kristall,
    spielendes Feuer in zärtlichster Hand,
    blitzende Augen, wie lodernder Brand!
    Küsse mich, Venus, — — o küsse mich toll,
    — — gieß mir die Adern mit Feuerschaum voll!
    Perlzähnchen, schimmerndes Elfenbein,
    taucht in die...

  • "Nur, wer sich selbst beherrscht, soll mich beherrschen!
    Der Liebe Meister, nicht der Sinne Knecht
    soll sich Gebieter meines Leibes rühmen,
    der Starke nur ist meinem Stolze recht!"
    — So sprachst Du bleich, und legtest Deinen Nacken
    tief in das Flechtwerk Deiner weißen Hände —
    "Bist Du bereit? — Soll diese Nacht...

  • Auf Deinen bleichen Wangen stand der Zorn, —
    des Unmuts Wolken lagen schwer und hart,
    auf Deiner Stirne, die sich leidend spannte,
    und jedes meiner Worte war ein Dorn,
    mein Lächeln selbst schien Dir ein Geißelhieb,
    der Deiner Seele tiefste Blößen kannte. — — —
    — — — Und Deine dunklen Augen flammten Haß,
    ...

  • Ich traf Dich auf rauschendem Feste
    in fröhlicher Masken Schwarm,
    ich trieb in der wogenden Menge,
    da hingst Du mir plötzlich am Arm.
    Aus glänzender, seidiger Maske
    zwei Blitze — schon stand ich in Brand,
    und küßte Dir für Deine Anmut
    die zierliche, zärtliche Hand.

    Dann blieben...

  • Im Festsaal Gedränge und Stimmengeschwirre,
    Lichterflut, junges Blut,
    Menschengegacker und Blickegegirre,
    Tische, Sektbuden, Teelauben, Bier,
    davor Subalternes — und hohes Tier,
    alt, jung, reich, arm, gemischt wie das Kleid,
    denn Parole ist heute: Wohltätigkeit! —
    Ladenmädel, Kokotte und Frau,...

  • Man sagt, daß ich ein Dichter sei,
    und lobt mitunter meine Reime,
    und manche kaufen sich sogar,
    was ich zum Buch zusammenleime;
    man schwärmt von Schönheit, Leidenschaft,
    von Farben, Reichtum, Glut und Kraft
    und seufzt bei manchem Bilde;
    selbst die Kritik, als streng bekannt,
    drückt...

  • Noch laß die Hüllen nicht zu Boden sinken,
    noch nicht!
    Noch laß Dein Bild mich wie im Saale trinken,
    im Licht!
    Noch will ich Dich gleich einem Traume grüßen,
    heimlich vertraut,
    und lauschen Deiner Stimme, Deiner süßen,
    wie fremdem Laut.
    Und wie im Saale sollst Du fern mir stehen
    ...

  • Drüben am Waldesrand wiehern zwei Rappen —
    scharrende Hufe im wolligen Moos,
    raschelnde Blätter um nervige Beine,
    Köpfe gemeißelt, die Glanzaugen groß,
    zerren sie unwirsch die knirschende Leine,
    tauchen die Nüstern in sinkende Sonne,
    knabbern die Rinde und schnauben vor Wonne,
    harren des Herrn gleich...

  • In meinem Zimmer der große Kamin
    hat Sehnsucht, — er knistert nur leise,
    das Bärenfell drängt sich so zärtlich an ihn
    und die Sessel stehn träumend im Kreise —
    Und vor meinen Sinnen wächst wieder Dein Bild,
    im Bärenfell wohlig vergraben,
    die Glieder von goldenen Haaren umhüllt,
    wie sie Elfen und Waldfeen...