• Du wirst in seinen Händen sein,
    Du Geliebte!
    Und darfst sein blasses Antlitz schauen,
    Und wirst wie traurige Frauen
    Dran sterben, dass du ihn sahst.

    Und dein Veratmen ist wunderschön –
    Ungesehen, doch ihn schauend hin überzugehen –
    An seinem Anblick ins Nichts . . . ....

  • Du bist meines Lebens
    Halt und süsser Sinn,
    Mann der Sonne!
    Wonne
    Reisst mich hin . . . (S. 107)
    _____

  • Wie eine indische Gattin lieb ich ihn
    Und ist doch alles schleierweiss und leicht
    Nur zwischen uns . . .
    Des Tages denkt er meiner oft –
    Und alle Stunden meiner Träume ziehen hin
    Zu dem geliebten Mann.
    Meine Seele huschelt immer seinem Herzen an –
    Er weiss es!
    Und wenn sein edles Herz einst...

  • O mein Geliebter
    Die Sterne sind mir so nah –
    Du bist so weit – so weit –!
    Braune Erde, was stierst du mich an?
    Wasser, was lockst du heran . . .?
    O sinkt zusammen, ihr Berg und Tal
    Rette mich an dein Herz,
    Sonst sterb ich vor Qual!
    Ferner ade!
    Ich grüss dich vieltausendmal...

  • Allüberall ist Fremde
    Und nirgends ist es gut . . .
    Nur wenn dein Blick
    In meinem ruht,
    Dann bin ich ganz zu Haus.
    Wenn deine kühle Hand
    Die meine hält,
    Bin ich die Reichste der ganzen Welt . . .!
    Und bis in tiefe Himmel hinein
    Ist alles mein Vaterland . . .!...

  • Süsser, – Einziger, – Grosser, – Schöner!
    Mein Herz bricht vor Glück, wenn ich dich denke!
    O gib – o schenke,
    Ein leises Grüssen der Fernen!

    Herrlicher, Süsser, Schöner.
    Der du Grosses erstrebst!
    Ich jauchz es bis zu den Sternen:
    Wie schön ist die Welt, weil du lebst!...

  • Süsser!
    Ich muss leben und weiss nicht
    Wo du bist.
    Im Finstern geh ich durch das Licht,
    Nacht heisst mein Tag.
    Wo magst du sein?
    Ich muss lächeln und Freunde grüssen
    Und halt mich kaum auf schwanken Füssen,
    Wie kann ich so das Leben ertragen!
    Hab ich noch Hoffnung, dich einmal zu...

  • Geh freien!
    Unter festem Dach
    Bau dir ein Nest –
    Und frag nicht danach.
    Ich will deine wilde Blume sein,
    In Sommerluft heisser Sonnentage,
    Mit schwülem Duft dich umfreien
    Bis du die Süsse aus meinem Kelche trinkst,
    Und selig-wonnig ins heisse Leben versinkst....

  • O Mond, wie darfst du glücklich sein
    Du scheinst ihm allnächtlich ins Fenster hinein!
    Sein Mund und ich, wir müssen uns fern sein
    Ein Leben lang
    Aber du auf deinem nächtlichen Gang
    Streichle mit deinem Licht
    Sein blasses, süsses Gesicht
    Und küss ihn dann viel tausendmal
    Auf seinen roten Mund...

  • Schöne Mondfrau, gehst du schlafen
    Lächelnd und so munter,
    Leise mit den Silberschafen
    In die Nacht hinunter?

    O und du im hellen Kleide,
    Liebe Schehrazade,
    Spielst du, daß die Nacht nicht leide
    Deine Serenade?

    Wandermüde, wundertrunken
    Komm in meine Ruhe...