•   Wenn deine Hände sich um meine legen,
    Nimmst du zu eigen mich in solche Haft,
    Daß meines ganzen Lebens Halt und Kraft
    Entschläft in diesem zärtlichen Umhegen.

    Von innen aber zückt ein neu Bewegen;
    Erglommen heiß in der Berührung Rausch,
    Fühl ich zu...

  •   Wie einen Vorwurf fühl' ich deine Klage,
    Daß freudenlos und karg das Leben sei,
    Das du vollbringst, ein traurig Einerlei
    Von dumpfer Ruhe und erneuter Plage.

    Und wieder stell ich mir die bange Frage,
    Was ich mit meiner Liebe geben kann;
    Und Leid und...

  • Ach, ich weiß es wohl, daß deine Seele
    tausendfach wie meine glüht. -
    Eh' ich meinem armen Angstgemüt
    einen kümmerlichen Ton entquäle,
    ist dein Geist längst in die fernsten Fernen,
    in den Himmel eingeschwebt,
    und zu leuchtend wundersamen Sternen
    hast du dein Gedicht gewebt.
    Deine Qualen fügen...

  • Meine Augen trinken deine Blicke. -
    Meine Seele weiß von deinem Fühlen.
    Daß die schwere Nacht aus ihrem schwülen
    Drücken kuppelnd einen Stern doch schicke! -
    Meine Hände tasten nach deiner Sucht. -
    Meine Lippen küssen deine Glut. -
    Hörst du des heulenden Nachtsturms Flucht? -
    Siehst du das Mondauge...

  • Du Blondkind, gib mir deine Hand!
    Warum? – Es ist der Mai im Land.

    Im Mai ist Kirschenblütenschnei'n,
    Und junge Menschen gehen zu zwei'n.

    Ich führ' dich zu der alten Bruck,
    Dort steht ein holzerner Nepomuk.

    Ein Kirschbaum ist drüber her,
    Als ob er ganz von...

  • Über deine Augenlider
    zärtlich sacht
    strich mit weichem Flaumgefieder
    der Wundervogel der Nacht.

    Seine grossen grünen Schwingen
    sind von Träumen schwer.
    Horch: er will singen
    von Palmenwäldern und seltnen süssen Dingen·
    weit weit kommt er her ......

  • Wie die milde Sommernacht beglückt,
    also lindert deine süße Nähe,
    lange schon gereiftes Leid und Wehe,
    tröstet auch in Tränen und entzückt.

    Meine Seele, die gebunden ist,
    hebt sich auf dem Fittich sanfter Träume
    lächelnd hoch in unbegrenzte Räume,
    haltlos, wenn du gegenwärtig bist....

  • Wie deine Macht doch unter alten Bäumen
    So anders ist als in den kleinen Räumen
    Der Häuser, und auch deine Schönheit klarer
    Und deine maienfrische Wahrheit wahrer.

    Die Blumen auf dem arg verschloßnen Hut
    Sie leuchten bunt, als blühten sie am Stock,
    Und selbst der rechtverlegte Faltenrock
    ...

  • Unterm Weichselbaum. Und deine weißen
    Hände greifen tief ins Licht.
    Deine weißen Hände möcht ich beißen,
    Und du giebst sie nicht.

    Wart, es kommt die Zeit, daß deine Glieder
    Alle mein sind, und daß du
    Mir von unten jubelst immer wieder:
    Beiß doch, beiß doch zu.
    ...

  • Dein demütiger Blick und deine schlichte Einfalt
    Gaben mir das Bild meiner Jugend wieder.
    Mir fielen plötzlich einige Lieder ein,
    Demütige, schüchterne Jünglingslieder,

    Die von neuen Gefühlen sprachen
    Und auf den Knieen Liebe gestanden,
    Von bittenden Händen und glühenden Lippen,
    Zu denen...