In einer Krankheit 1778.

Geliebte! Lebe wohl, ich scheide;
Dein armer Gatte flieht...

Fliesst hin, ihr meine Tage,
Gleich diesem stillen Bache
Zum grenzenlosen Meere
Der frohen Ewigkeiten!
Lasst diesen müden Körper,
Lasst der Verwesung Glieder
Zum Seyn hinüber schlummern!
Was zögert ihr? -...

So falte deine Hände in meine Hände ein
Und hauche deine Seele in meine Seele hinein;
Ich will auf meinen Knien dir stille ruh'n zu Füßen,
Will lauschen, wie die Herzen aus ihren Tiefen grüßen.

Die Blumen sind nun schlafen, die...

Poet: Karl Siebel

 
Wohl sind mir glühende Rosen erblüht,
Tiefdunkele Augen und lockiges Haar
Umfingen, umstrickten mein träumend Gemüth
Und nahmen die Sinne mir ganz und gar.
Es wogte, es hob sich die...

Poet: Karl Siebel

Anakreon, Ode I.

Will ich die Atriden singen,
Und dem Cadmus Lieder bringen,
Tönet meiner Lyra Gold
Stets nur in der Liebe Sold....

Meine Gedanken können stille knien
am Abgrund vor deinem Schweigen.
Nur wirf nicht Worte drüber hin.
Sie reichen nicht von Rand zu Rand und zeigen
mir nur noch mehr, daß ich dir ferne bin....

(Kompon. von Karl Reinecke, Op. 81, Nr. 8)

Es war dort unter dem Lindenbaum,
Da träumt' ich seligen Frühlingstraum.
Sie hielt den...