• [113] Das Königswort

    Dies ergötzte hoch und niedrig:
    Als der edle König Friedrich,
    August weiland von ganz Sachsen,
    tat zum Hals heraußer wachsen
    5 seinem Volk, das ihn geliebt,
    so es billigen...

  • [344] Deine Welt

    Trudele dahin! Verkehre bei Ingenieuren!
    Laß dich als Redakteur von Staatsanwälten verhören!
    Sei eingeladen bei Snobs, die wichtigtuende Diplomaten
    schnurrend umschleichen, besonders die aus den...

  • [26] Denkmalsschmelze

    Da steht nun Gustav der Verstopfte,
    aus Eisenguß, die Hand am Knauf.
    Jedwedes brave Herze klopfte
    und schlug zu jenem Standbild auf.

    5 Und da –? Er wackelt auf dem Sockel
    ...

  • [381]  Der Graben

    Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen?
    Hast dich zwanzig Jahr mit ihm gequält?
    Wozu ist er dir in deinen Arm geflogen,
    und du hast ihm leise was erzählt?
    5      Bis sie ihn dir weggenommen...

  • [20] Der Kriegslieferant

    Du wohntest irgendwo am Friedrichshaine.
    Auf deiner Ehe ruhte Gottes Segen
    (sechs Kinder). Deine säuerlichen Weine
    ernährten nebst Versicherungsverträgen,
    5 den Renntips, auch...

  • [69] Der Lenz ist da!

    Das Lenzsymptom zeigt sich zuerst beim Hunde,
    dann im Kalender und dann in der Luft,
    und endlich hüllt auch Fräulein Adelgunde
    sich in die frischgewaschene Frühlingskluft.

    5 Ach ja...

  • [345] Der Mann am Spiegel

    Plötzlich fängt sich dein Blick im Spiegel
    und bleibt hängen.
    Du siehst:

    Die nackt rasierten Wangen
    5 – „Backe“: das ist gut für andere Leute –
    den sanft...

  • [90] Der alte Fontane

    Damals, so in den achtziger Jahren,
    ist man noch nicht mit dem Auto gefahren;
    alles ging seinen ruhigen Schritt,
    und der alte Fontane ging ihn mit.
    5 Ein stilles Antlitz hatten die...

  • [23] Der alte Pojaz spricht

    Mein Kind, ich bin schon lange fern der Schminke,
    gern denk ich dran, das war die bunte Zeit!
    Ich gab dem Personal die letzten Winke,
    dann trat ich auf: zwei Meter zwanzig...

  • [373] Der schlimmste Feind
     Für Ernst Toller

    Der schlimmste Feind, den der Arbeiter hat,
    das sind nicht die Soldaten;
    es ist auch nicht der Rat der Stadt,
    nicht Bergherrn, nicht Prälaten...